Reisebericht Nepal vom 22. Mai – 6. Juni 2009

Martina und Manfred Brenneisen

 

Freitag, den 22. Mai 2009
Um 20.00 Uhr haben wir uns alle am Schalter der Qatar in Frankfurt getroffen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten mit meinem Ticket (Martina) klappte es dann doch und meine Buchung wurde gefunden.
Ich muss gestehen, dass ich doch ziemlich nervös wurde, da man mir sagte: „Ich sei nicht registriert!“ Nachdem wir unser Gepäck los hatten, trafen wir uns im Restaurant „Käfer’s“ im Flughafen, um unsere letzte deutsche Malzeit für die nächsten Tage einzunehmen. Pünktlich um 22.30 Uhr ging dann unsere Maschine wieder von Frankfurt über Doha nach Kathmandu. Diesmal hatten wir „nur“ 121,5 kg dabei.

Samstag, den 23. Mai 2009
Nach einem langen Flug sind wir alle gut in Kathmandu in unserem Hotel Himalaya angekommen. Abgeholt wurden wir von unserem Freund Vijay mit ihrem neuen roten Bus, auf den unsere nepalesischen Freunde sehr stolz sind. Die Zimmer wurden bezogen, die Koffer ausgepackt und nach einigen Informationen und Erläuterungen zum Programmablauf, haben wir unser erstes Abendessen im Restaurant des Hotels eingenommen. Wir glauben, es hatte allen gut geschmeckt. Heute gingen jedenfalls alle rechtzeitig zu Bett um morgen früh fit zu sein, denn dann geht es ja richtig los.

Sonntag, den 24. Mai 2009
Heute steht als erstes die Besichtigung der Altstadt von Kathmandu und Thamel und anschließend Swayambunath auf dem Programm.
Manfred fuhr allerdings alleine auf die Baustelle vom Karuna Kinderhaus um nach dem Rechten zu sehen, denn er wird nur 1 Woche in Kathmandu sein und ich bin mit Malika schon mal vorab ins Karuna Bhawan gefahren, um ebenfalls nach dem Rechten zu sehen. Denn es ist gestern in der Kirche in Patan etwas Schlimmes passiert. Es ging eine Bombe während dem Früh-Gottesdienst hoch und tötete zwei Menschen und viele wurden schwer verletzt. Es waren ca. 250 Personen in der Kirche als die Bombe explodierte. Das Schlimme ist, eine Schwester (15 Jahre) von einem unserer Patenkinder wurde getötet und ihre Mutter schwer verletzt. Ob sie überlebt weiß man noch nicht. Fast alle unsere Patenkinder aus dem Karuna Bhawan waren auch in der Kirche und blieben nur deshalb unverletzt, weil sie ganz vorne saßen. Auch Malika’s Schwester. Wir dürfen gar nicht daran denken, was noch alles hätte passieren können. Noch nie hat man sich gegen die Christen gestellt. Die Bilder in der Zeitung sahen schrecklich aus und die Kinder konnten gar nicht aufhören davon zu erzählen. Nachdem ich von allen unseren Patenkindern Bilder gemacht hatte musste ich mir von unserer kleinen Maria (4 Jahre) Zöpfe flechten lassen. Mit dem Ergebnis, dass meine Haare danach völlig verknotet und verklebt waren. Dies wiederum gefiel der kleinen Heera (5 Jahre) nicht und somit versuchte die eine rechts und die andere links um mich einigermaßen wieder ansehlich zu machen, was leider auch nicht so recht glücken wollte, denn die anderen Kids lachten sich halb kaputt.
Die Gruppe ging wie vorgesehen nach dem Frühstück mit Vijay nach Kathmandu/Thamel und anschließend zum Tempelberg Swayambunath.

Kathmandu (früherer Name Kantipur) ist die Hauptstadt Nepals. Mit etwa 900.000 Einwohnern und 1,6 Millionen im Ballungsraum (Stand 2008), ist sie die größte Stadt des Landes. Kathmandu liegt im Zentrum des Kathmandu-Tales, einem in 1300 m Höhe liegenden Talkessel von etwa 30 km Durchmesser. Die umliegenden Berge haben Höhen zwischen 2000 und 2700 m. Im Norden und mehr noch im Westen, haben die Ausläufer der Stadt den Fuß dieser Berge schon erreicht. Die Stadt erstreckt sich an der Nordseite des Bagmati River. Der Kernbereich liegt zwischen den Flüssen Vishnumati und Dhobi Khola. An der Südseite des Bagmati Flusses liegt die Schwesterstadt Patan. Das Wasser der im Kessel zusammenlaufenden Flüsse wird einzig über den Hauptfluss Bagmati durch eine Schlucht nach Süden abgeführt, durch die sonst keine Verkehrswege führen. Die wichtigste und bislang noch einzige Verkehrsanbindung an das übrige Land erfolgt über einen Pass im Westen der Stadt. Die extremen Monsunniederschläge führen alljährlich zu zahlreichen Erdrutschen, so dass Kathmandu immer wieder für einige Tage von der Außenwelt abgeschnitten ist.

Geschichte:
Der Ursprung Kathmandus ist legendenumwoben. Die Göttin Mahalakshmi hatte dem König Gunakama Deva etwa 950 n. Chr. im Traum aufgetragen, eine Stadt am Zusammenfluss von Vishnumati und Bagmati zu gründen und Kantipur zu nennen. Die Stelle ist, wie viele andere Zusammenflüsse, heilig, weil man dort Kanesvara, eine Inkarnation Vishnus findet. Es ist aber davon auszugehen, dass die Stadt zu dem Zeitpunkt bereits bestand und es sich eher um eine Neuordnung von Stadtbereichen und Zuordnung von Schutzgöttern handelte. Gunakama Deva verlegte den Königssitz von Patan nach Kantipur, ließ 18.000 Häuser und den goldenen Brunnen Suvarnapranali bauen. Er brachte Schutzgottheiten in die Stadt, Chandesvari, Rakta Kali (Kankeshvari), Pacali Bhairava, Indrayani, Maheshvari und Lomri, die heute noch in Kathmandu verehrt werden. Die Geschichte Kathmandus ist eng mit der des Tales verwoben. Das Tal war schon 800 v. Chr. bis 300 n. Chr. unter der Herrschaft der Kirati (wahrscheinlich ein Bergvolk aus Ost-Nepal) ein blühendes Handelszentrum. Um 300 n. Chr. fiel die Macht in die Hände der aus Indien stammenden Licchavi-Dynastie, die den Hinduismus und das Kastenwesen mitbrachten.
Von Chinesischen Reisenden im 7. Jh. stammen Berichte, dass Buddhismus und Hinduismus friedlich nebeneinander existierten. Der Blütezeit unter den Licchavis folgte eine Zeit der Instabilität über die wenig bekannt ist. Im Jahre 1382 gerät das gesamte Tal unter die Herrschaft der Newaren unter Jayastithi Malla, dem Begründer der noch heute verehrten Malla-Dynastie. Drei Generationen später wird das Reich unter drei Brüdern und einer Schwester aufgeteilt, jeweils mit den Hauptstädten Kantipur, Lalitpur, Bhadgaon und dem östlich an das Kathmandutal angrenzende Banepa. Die Konkurrenz unter diesen vier Städten führte zu einer Blüte in der Kunst. In allen drei Städten entstehen, hauptsächlich von Newar-Künstlern, Tempelbezirke mit prächtigen Pagoden und Palästen. Rinnsteine, Wasserbecken und öffentliche Wasserstellen werden angelegt. Der Wohlstand der Stadt beruhte auf den blühenden Handel und Zolleinnahmen. In der Regierungszeit Mahendra Mallas wird im 16. Jh. der Bereich um den Palast mit bedeutenden, reich verzierten Gebäuden ausgestattet. Um 1560 entsteht mit dem dreigeschossigen, auf einer Stufenpyramide stehenden Taleju-Tempel der erste Monumentalbau im Kathmandutal und Pashupathinath am Bagmati-ufer. König Pratapa Malla ließ den Palast zur heutigen Größe ausbauen und u. a. auch den Rani Pokhari anlegen. Pratapa, der sich als König der Poeten betrachtete, ließ 1654 das „Gebet zu Kali“ in 15 Sprachen in einer Wand des Königspalastes meißeln.
1768 wurden Kathmandu und Patan von Truppen des Prithvi Narayan Shah aus Gorkha eingenommen. Der letzte Malla König hatte noch den Schatz von Pashupatinath geraubt, um die Verteidigung zu bezahlen, und vergeblich die Britische Ostindien-Kompanie zu Hilfe gerufen. Ein Jahr später fielen auch Badgaon und Banepa in die Hände der Gurkhas. Kathmandu wurde zur Residenzstadt der Shah-Dynastie. Die Stadt wird ab Mitte des 19. Jh. nach europäischem Vorbild ausgebaut. Die Kantipath (Hauptstraße) entsteht am Ostrand der Stadt entlang der Stadtmauer mit Palästen, Schulen, Krankenhäusern und Kasernen. Heute stellt diese Straße eine wichtige zentrale Nord-Südachse der Stadt dar. Die Nachfolger Prithvis Narayans annektierten benachbarte Ländereien und dehnten ihr Reich bis 1790 im Osten bis nach Sikkim und im Westen bis zum heutigen Uttar Pradesh aus. 1816 wird infolge einer verlorenen Schlacht gegen die Engländer, die Indien kolonisiert hatten, zum Unmut der Nepali ein Britischer Beobachter in Kathmandu stationiert. In der Folgezeit zieht sich das Land in völlige Isolation zurück; außer Indern darf kein Ausländer die Grenze übertreten. Noch 1948 ist Nepal eines der größten von Europäern unerforschte Land der Welt.

Bis 1846 folgt eine Zeit der Intrigen, in der alle Premierminister unter den Shahkönigen entweder ermordet werden oder in den Selbstmord getrieben werden
Im Jahre 1846 kommt der Soldat Jung Bahadur Kunwar durch einen blutigen Staatsstreich an die Macht, bei dem Dutzende Adlige und über hundert Beamte ermordet werden (Kot Massaker). Die Shahs werden entmachtet, fungieren aber weiter bis 1951 als Marionettenkönige. Kunwar ändert seinen Namen in Rana (König) und begründet damit die Rana-Dynastie, die in den folgenden 100 Jahren die Premierminister mit der eigentlichen Macht stellt. Unter den Ranas entstehen riesige Paläste im Stil des europäischen Neoklassizismus, z. B. der Singh Durbar, die größte Privatresidenz Asiens. Mangels einer Straßenanbindung werden alle Güter bis in die 50er Jahre des 20. Jh. nach Kathmandu getragen, so auch die ersten Autos, z. B. den Rolls Royce der Ranas. Kathmandu wird im Jahre 1934 Opfer eines schweren Erdbebens, bei
dem nur wenige Gebäude der Stadt unbeschadet davon kommen. Die Zerstörung nimmt man zum Anlass, die New Road, eine der heutigen Hauptgeschäftsstraßen der Stadt, als Verbindung der Kantipath mit dem Durbar Marg (Tempelbezirk) zu schaffen.

Mit Hilfe Indiens kommt König Tribhuvan 1951 wieder an die Macht und unter seinem Sohn Mahendra tritt in Kathmandu 1959 erstmals ein frei gewähltes Parlament zusammen. Der König fürchtete jedoch an Macht einzubüßen, und mit der Begründung, dass die Regierung in den vergangenen vier Jahren zehn mal gewechselt hatte, erklärt er 1960 den Ausnahmezustand, löst das Parlament auf und verbietet alle Parteien.
Zwei Jahre später führt er das Panchayat ein, eine halb-demokratische Legislative mit wenig faktischer Macht. 1972 besteigt Mahendras Sohn Birendra den Thron. Die Unzufriedenheit im Volk erreicht 1979 einen Höhepunkt und in Kathmandu kommt es erstmals seit Menschengedenken zu gewalttätigen Demonstrationen. Der König gewährte eine Volksabstimmung, in der das Panchayat-System eine knappe Mehrheit erhielt. Auch nachdem es daraufhin 1981 zu Wahlen kommt (ohne Beteiligung von Parteien), behält der König die absolute Macht. In den 80er Jahren kommt es vor allem in Kathmandu zu zahlreichen Demonstrationen und Unruhen, die von der Polizei brutal bekämpft werden. Die Unruhen gipfeln 1990 in einen großen Aufstand, bei dem am 6. April auf dem Tundikhel 200 bis 300 Menschen ums Leben kamen. Unter dem Druck war der König schließlich gezwungen, das Panchayat System aufzuheben und Wahlen zuzulassen, die im Mai 1991 stattfinden.

Im Juni 2001 spielt sich im Königlichen Palast eine Tragödie ab, über die es noch bis heute viele Gerüchte und Mutmaßungen gibt. Nach der „offiziellen“ Untersuchung läuft der Kronprinz Dipendra Amok und erschießt 11 Mitglieder der Familie einschließlich seiner Eltern, ehe er die Waffe gegen sich selbst richtet. Nachfolger wird der im Volk weitgehend unbeliebte Bruder des Königs, Prinz Gyanendra. Dieser setzt unter der Begründung der ständig wechselnden u. inkompetenten Regierungen und des eskalierenden Bürgerkrieges (Maoistenaufstand) am 1. Februar 2005 die Regierung ab, erklärt den Notstand und hebt alle demokratischen Freiheiten auf. Die Gemeinderatswahlen im Februar 2006 werden von allen Parteien boykottiert. Generalstreiks und zahlreiche Demonstrationen zwingen Gyanendra das Parlament wieder einzusetzen. Die Maoisten beteiligten sich bis vor kurzem an der Interimsregierung und das Parlament entzieht dem König jede Machtbefugnis.

Kathmandu ist politisches, kulturelles Zentrum von Nepal und mit Abstand die größte Stadt des Landes. Dementsprechend finden sich hier alle zentralen Institutionen Nepals, die Vertretungen vieler Länder und Entwicklungsorganisationen sowie die repräsentativen Bauten der Regierung und des Königshauses, die das Bild der Gesamtstadt prägen. Die Altstadt ist geprägt von hinduistischen Tempeln, insbesondere am Durbar Marg; weitere wichtige religiöse Bauwerke und Heiligtümer finden sich in den äußeren Bezirken der Stadt: Pashupatinath und buddhistische Stupas und Heiligtümer (u.a. Bodnath, Swayambhunath, Buddhanilkantha).

Die Altstadt hat eine extrem hohe Bebauungsdichte, verfügt aber weitgehend noch über die ursprüngliche Blockstruktur mit der für die Stadt typischen Innenhofbebauung (Bahal), z. B. Bhagwati Bahal, Khache
Bahal, Om Bahal u. viele andere. Die ruhigen, großen Bahals sind in der Regel nur durch schmale, niedrige und unscheinbare Zugänge zu erreichen und bilden einen starken Kontrast zum dichten Gedränge und Lärm in den Gassen. Das Tal mit den drei Königsstädten Kathmandu, Patan und Bhaktapur wird von der UNESCO seit 1979 als Weltkulturerbe eingestuft. Die Bausubstanz der Wohngebäude, vielfach im newarischen Baustil mit kunstvoll geschnitzten Fenstern, ist meist sehr schlecht, und trotz des Schutzstatus sind sie vom Verfall bedroht. Verfallene oder abgerissene Häuser werden, wie im ganzen Lande, durch Einfachst-Betonbauten ersetzt, denen dann gleich einige Geschosse mehr aufgesetzt werden. Diese Entwicklung schreitet schnell voran. Daher wird es das ursprüngliche Kathmandu in wenigen Jahren nicht mehr geben.

Stadtbildprägend ist auch eine große, ungestaltete Grünfläche (Tundikhel) in der Stadtmitte, direkt östlich der Altstadt, um die der Hauptverkehr der Stadt im Uhrzeigersinn herumgeführt wird. Es gibt nur wenige ausgebaute breite Straßen im Stadtgebiet, beispielsweise vom Zentrum nach Osten zum Flughafen, der unmittelbar am Stadtrand liegt. Darüber hinaus gibt es den planerischen Glücksgriff einer um Kathmandu und Lalitpur führenden, breiten Ringstraße. Ansonsten spielt sich der ganze Verkehr bis auf wenige Ausnahmen auf schmalen, meist nur einspurigen Straßen und Gassen ab, auf denen sich gleichzeitig die Fußgänger bewegen. Bei der Stadtentwicklung hinkt die Erschließung fast immer hinterher: zuerst entstehen planlos die Häuser; danach werden die verbleibenden Trampelpfade zu kleinen Straßen ausgebaut, die kaum Fahrzeuge und noch weniger für Notfahrzeuge zugänglich sind. Obwohl es in Nepal kaum private Fahrzeuge gibt, es fahren praktisch nur Tempos (Tuk Tuk’s), Taxis, Busse und LKW, bricht der Verkehr in den Stoßzeiten regelmäßig zusammen. Die Verkehrsabgase tragen dazu bei, dass Kathmandu zu den Städten mit der höchsten Luftverschmutzung gehört, da die Kessellage einen Luftaustausch erschwert. Seit wenigen Jahren ist man dabei, wenigstens die zahlreichen Zweitakter (Tempos) durch batteriebetriebene saubere „Sapha“-Tempos zu ersetzen. Da diese einen großen Teil des Verkehrs ausmachen, trägt dies zu einer spürbaren und sichtbaren Verbesserung der Luftqualität, zumindest im Stadtzentrum, bei. Swayambunath: Im Nordwesten von der Altstadt von Kathmandu steht auf zwei Hügeln der Tempelkomplex von Swayambunath. Der wichtigste Teil ist die große Stupa, die von mehreren Tempeln, Klöstern und Häusern umringt ist. Wie fast überall in Kathmandu findet man sowohl buddhistische wie hinduistische eng verzahnt. Die Legende von Swayambuntath: Ursprünglich war das ganze Tal von Kathmandu ein großer See und inmitten vom ihm schwamm eine blauleuchtende Lotusblume. Von Nah und Fern kamen die Pilger, um an diesem heiligen Ort die Götter zu anzubeten. Von Tibet kam der heilige Manjushri zum Meditieren. Mit seinem „Zauberschwert der vollständigen Erkenntnis“ schlug er eine Bresche in die Hügel und so entstand die Chobarschlucht. Die „Blauleuchtende Lotusblume“ pflanzte er auf den Hügel von Swayambunath. Der Aufstieg: Am Fuße des Hügels findet man schon viele Gebetsmühlen und die großen gelb und rot bemalten Buddhafiguren, kleinere Chörten und lustig bemalte Steine. Jetzt heißt es erstmal die lange und steile Treppen hinaufgehen. Spätestens nun werden sie verstehen, warum der Tempel im Volksmund auch Affentempel genannt wird, denn Horden von Affen probieren von den Besuchern Essen zu ergattern.

Am besten hat man überhaupt nichts essbares dabei, auch nicht in der Tasche. Diese Affen können sehr aufdringlich sein, im Zweifelsfalle sollte man sich bücken und so tun, als ob man einen Stein aufsammeln würde, um ihn zu werfen, das hilft manchmal. Glücklicher weise kann man sich beim Aufstieg immer wieder erholen und die vielen Statuen und Souvenirstände bewundern. Besonders interessant sind die mit tibetischen Gebeten behauenen Manisteine, die man hauptsächlich hier findet. Den Mittagslunch nahm die Gruppe im „Northfield Restaurant“ im touristischen Stadtteil Thamel ein. Am Nachmittag trafen wir uns dann alle im Karuna Bhawan. Von Amerika haben wir im April bemalte T-Shirts von einer Schulklasse (Deutsche Schule New York) mitgebracht, die wir den Kindern übergeben sollten. Dies haben wir auch getan und die Kinder haben sich riesig gefreut, denn es gab auch noch für jeden eine Mango und Bananen. Die Obstpreise sind seit Dezember leider wieder teurer geworden. Man nutzte die Gelegenheit und führte die neuste Errungenschaft dann gleich mal bei einem Gesang vor. Die Kinder hatten für die Gruppe ein kleines Programm einstudiert und waren schon ganz aufgeregt.

Anschließend gab es noch einige Snacks im Schwesternhaus und am Abend trafen wir uns alle zum gemeinsamen Abendessen im Hotel. Es kamen auch unsere Freunde Vijay und Arun mit ihren Familien, unsere Bauleute vom Karuna Kinderhaus (Elektriker, Architekt, Ingenieur usw.) und Verwandte von Malika. Gegen 22.30 Uhr waren dann die meisten ins Bett gegangen, denn es war doch ein anstrengender Tag mit extremer Schwüle und auch einem kurzen Regenschauer. Ich (Martina) saß dann noch vor dem Computer um unseren Reisebericht anzufangen.

Montag, den 25. Mai 2009
Heute ging es um 8.30 Uhr aus dem Haus in die Altstadt von Patan. Leider hat es der Wettergott mit uns nicht gut gemeint und es regnete zeitweise in Strömen.
Patan (Lalitpur) ist die viertgrößte Stadt in Nepal nach Kathmandu, Biratnagar und Pokhara. Sie liegt im Kathmandu-Tal am Südufer des Bagmati im Distrikt Lalitpur und bildet mit Kathmandu eine Doppelstadt. Um das Jahr 1000 war sie vermutlich mit etwa 100.000 Einwohnern die zehntgrößte Stadt der Welt. 2001 hatte die Stadt 166.674 Einwohner.
Die Geschichte der Stadt geht mehr als 2300 Jahre zurück. Der Überlieferung zufolge ist die Stadt die älteste im Kathmandu-Tal und wurde im 3. Jahrhundert v.Chr. von der Kirat Dynastie gegründet. Über viele Jahrhunderte war Lalitpur Hauptstadt eines eigenen Königreiches, das erst unter König Prithivi Narayan Shah im Jahr 1768 in das Königreich Nepal eingegliedert wurde.

Nach dem Mittagessen waren wir um 14.00 Uhr in der Blindenschule in Patan verabredet. Man übergab uns die Zeugnisse der Kinder und wir bezahlten unsere Schulgebühren und auch noch Gelder für Extra-Anschaffungen (Papier, Blindentafeln usw.). Die Kinder schrieben uns auf ihren Tafeln vor und es ist immer wieder beeindruckend in welcher Geschwindigkeit das geht. Auch die Reiseteilnehmer waren tief beeindruckt und kamen aus dem staunen gar nicht raus.

Anschließend fuhren wir in das Hospiz für die aidskranken Kinder und Frauen nach Godavari. Unterwegs kauften wir Ost für die Kinder und freuten uns schon zwei Mütter von Patenkindern wieder zu sehen. Den Kindern hatten wir u.a. noch Mützen und Seifenblassen mitgebracht. Diese waren der Hit, denn so etwas kannten sie nicht und es dauerte auch nicht lange, da waren die beiden Flaschen mit Seifenblasen leer. Nach einer Kaffeepause im Schwesternheim fuhren wir anschließend auf unsere Baustelle vom Karuna Kinderhaus.
Was sollen wir sagen! Wir waren begeistert. Manfred, der ja schon am Vortag dort war, kam zurück und hatte bis auf Kleinigkeiten nichts zu bemängeln. Es wird wirklich schön werden und man sieht es auch den Bauleuten an, dass sie mit ihrer Arbeit zufrieden sind. Man hat begonnen die Wände innen mit dem Glattstrich zu versehen und die Installationsarbeiten sind im vollen Gange. Auch werden bereits die Möbel für die Zimmer vor Ort hergestellt. Dies allerdings aber nur, weil wir Spender gefunden haben, die uns das Notstromaggregat finanziert haben.

Normalerweise hätten wir dieses erst zu einem späteren Zeitpunkt gebraucht. Da aber bislang teilweise 16 Stunden am Tag kein Strom da war, geht es ohne dieses nicht. An dieser Stelle nochmals recht herzlichen Dank an alle Spender. Später wird dieses Aggregat dann die Notstromversorgung übernehmen.

Ein kleineres Problem gibt es allerdings mit dem Zukauf von einem der drei kleinen Grundstücke, die wir hinter dem Haus kaufen wollen. Später soll hier ein Gemüsegarten entstehen und vielleicht können wir auch zwei Milchkühe anschaffen und Hühner. Zwei kleinere Grundstücke haben wir bereits gekauft. Der Besitzer vom mittleren Grundstück meint nun, uns an der Nase herumführen zu können und glaubt, er kriegt sein Grundstück nun vergoldet. Mittlerweile hat er 3 Notartermine platzen lassen und hat ständig nachverhandelt. Ursprünglich waren wir bei einem Kaufpreis von ca. 10.000 EUR mittlerweile will er fast 30.000 EUR. Unsere Geduld ist nun am Ende und wir werden nun einfach nach dem ersten kleinen Grundstück unsere Grundstücksmauer ziehen. Irgendwann wird er schon alleine vernünftig werden. Er glaubt, da hier ein großes Haus gebaut wird, zahlen wir jeden Preis. Somit werden wir es aussitzen, was uns auf der anderen Seite natürlich schon ärgert, denn nun müssen wir wieder Extrageld zusammensammeln um die Mauer zu ziehen, die man später wieder mit einem Durchgang versehen muss. Alles unnötige Arbeit und Geldausgabe. Aber gefallen lassen darf man sich das auch nicht. Der Besitzer denkt, nur weil eine deutsche NGO hier baut, kann er sich alles erlauben. Sehr schnell wird er denken, wir haben kein Interesse mehr und wird alleine wieder auf uns zukommen – so hoffen wir zumindest. Den Einzugstermin im Spätherbst werden wir allerdings nicht halten können, da der Vormonsun dieses Jahr schon früher eingesetzt hat als erwartet. Die Einweihung ist nun für Dezember 2009 / Januar 2010 vorgesehen. Somit werden wir also wieder um diese Zeit dort sein.
Am Abend trafen wir uns zu einer Besprechung mit Vijay und Arun und die Gruppe gestaltete ihren Abend individuell.

 

Dienstag, den 26. Mai 2009

Um 8.00 Uhr und bei Regen startete die Gruppe nach Bhaktapur.
Manfred traf sich mit dem Architekt und ich schrieb an unserem Reisebericht weiter.
Am späten Vormittag fuhr ich dann mit Malika ins Waisenhaus Bal Mandir um unsere Kinder zu fotografieren und um die Patenschaftsgebühren zu bezahlen, sowie den Ablauf für die Momoparty zu besprechen. Einige unserer Kinder werden wahrscheinlich nicht kommen können, da bedingt durch den Vormonsun die Straßen schlecht befahrbar sind. Man versprach mir aber, dass man uns trotzdem Fotos von den Kindern zukommen lassen wollte, sowie die Zeugniskopien. Ich bin gespannt, ob das klappt. Ebenso erkundigte ich mich nach einem Patenkind aus Thecho, denn dieser Junge sollte unbedingt da sein, da seine Sponsorin mit uns nach Nepal gekommen ist. Kaum hatte ich nachgefragt, sah ich ihn schon im Flur. Er freute sich und war gleichzeitig doch ziemlich aufgeregt, was man ja verstehen kann. Im Bal Mandir sieht man fast nur noch Kleinkinder.

Es ist schrecklich, denn bedingt durch den Adoptionsstop bzw. es läuft leider nur sehr schleppend an, werden die Kinder immer mehr. Derzeit leben 194 Kinder im Heim. Kurz vor dem Mittagessen hatte ich noch eine Verabredung mit einem Angestellten vom Bal Mandir, da ich auf Wurzelsuche für einen adoptierten Jungen aus Deutschland war. Nach fast 2 Stunden Recherchen im Computer ließ sich leider nichts mehr herausfinden. Man hat die alten Akten alle elektronisch verwaltet und es war leider nichts verwertbares hinterlegt. Leider wird man nicht immer fündig, aber es ist auf jeden Fall sinnvoll zu recherchieren. Hinzu kommt, dass die Adoption nun doch schon viele Jahre zurückliegt und es einem somit auch nicht leichter macht.

Zum Mittagessen ging Malika und ich in ein neues Restaurant neben dem Mike’s Breakfast und wer sitzt da plötzlich, unsere Gruppe, die etwas durchnässt von Bhaktapur kam, denn um 14.00 Uhr wollten wir ihnen ja das Bal Mandir zeigen, was wir dann nach dem Lunch auch taten. Für den einen oder anderen unfassbar, wie es im Bal Mandir aussieht. Jedoch muss man immer wieder sagen, man hat seit 2005 viel gemacht, auch wenn man es noch besser machen könnte, und für die Kinder ist es ein Segen, denn es ist immer noch besser, als auf der Straße zu leben. Auch einige behinderte Kinder leben dort. Ein Mädchen bereits seit 16 Jahren. Es muss gewickelt werden und ist geistig und spastisch behindert. Ohne die Hilfe des Heimes, wäre dieses Mädchen keine 16 Jahre geworden. Leider sind viele der Zimmermütter die wir von früher her kannten nicht mehr da. Einige gingen aus Altersgründen andere wechselten die Arbeit.

Bhaktapur ist neben Kathmandu und Patan mit über 78.000 Einwohnern die dritte und kleinste der Königsstädte des Kathmandutals in Nepal. Bhaktapur liegt am Fluss Hanumante und wie Kathmandu an einer alten Handelsroute nach Tibet, was für den Reichtum der Stadt verantwortlich war. Das Bild der Stadt wird bestimmt von der Landwirtschaft, der Töpferkunst und besonders von einer lebendigen traditionellen Musikerszene. Wegen seiner über 150 Musik- und 100 Kulturgruppen wird Bhaktapur als Hauptstadt der darstellenden Künste Nepals bezeichnet. Die Einwohner von Bhaktapur gehören ethnisch zu den Newar und zeichnen sich durch einen hohen Anteil von 60 Prozent an Bauern der Jyapu-Kaste aus.
Die Bewohner sind zu fast 90 Prozent Hindus und zu zehn Prozent Buddhisten. Vom 14. Jahrhundert bis zur zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts war Bhaktapur Hauptstadt des Malla-Reiches. Aus dieser Zeit stammen viele der 172 Tempelanlagen, der 32 künstlichen Teiche und der mit Holzreliefs verzierten Wohnhäuser. Zwar verursachte ein großes Erdbeben 1934 viele Schäden an den Gebäuden, doch konnten diese wieder so instand gesetzt werden, dass Bhaktapurs architektonischer Schatz bereits seit 1979 auf der UNESCO-Liste als Weltkulturerbe steht. Auch mit deutscher Hilfe konnte sehr viel instand gesetzt und renoviert werden.
Nach dem Besuch im Bal Mandir fuhr die Gruppe zurück ins Hotel und Malika und ich sowie zwei weitere Reiseteilnehmer besuchten das nahe gelegene Kaufhaus und kauften einige Souvenirs. Der Abend wurde individuell gestaltet und wir die Brenneisen’s waren bei Vijay zum Essen eingeladen. Wie immer hatte seine Frau vorzüglich gekocht.

Mittwoch, den 27. Mai 2009
Um 7.30 Uhr ging es heute mit dem Bus nach Chitwan los. Alle waren schon ziemlich gespannt, wie es da wohl sein wird. Auf jeden Fall sehr heiß und schwül. Nach fast 6 Stunden Busfahrt inkl. Pause sind wir in
unserer Lodge angekommen und machten uns erst einmal etwas frisch in unseren Häuschen.

Für den Nachmittag stand noch eine kleine Elefantensafari an und man konnte es kaum erwarten aufzusteigen. Ich muss jedenfalls gestehen, dass ich mir dies etwas bequemer vorgestellt hatte. Nach meinem Abstieg tat mir alles weh, da ich ständig mit meinen Rippen an das Holzgeländer von unserem Sitz gestoßen bin. Es war fast gar nicht möglich, ruhig in diesem Sitz zu sitzen. Dennoch hat es sich gelohnt und wir
konnten gleich am ersten Tag ein Panzernashorn sehen. Nachdem wir am Hotel wieder angekommen waren, fiel leider einer unser Teilnehmer aus dem Elefantensitz bzw. er war gerade beim Aussteigen und in diesem Moment machte der Elefant einen Schritt nach vorne. Glück war, dass die beiden Führer dem Teilnehmer die Hand beim Aussteigen gereicht hatten und er somit an deren Armen in der Luft baumelte. Ich darf mir gar nicht vorstellen, was da hätte passieren können. Da wir ihn nicht hochziehen konnten, sprang er dann so ca. 1,50 in die Tiefe. Zum Glück kam er gut unten an und außer einem Schrecken blieb nichts zurück. Auf diesen Schreck hin, ließen wir uns erst mal im Restaurant auf ein kühles Bier nieder. Abends ging es nach dem Essen früh ins Bett, da wir am nächsten morgen um 5.00 Uhr aufstehen mussten um auf die Pirsch zu gehen.
Der Chitwan National Park, der sich über eine Fläche von 932 km² erstreckt, ist der älteste Nationalpark Nepals. Der 1973 auf einen Erlass von König Mahendra aus dem Jahre 1970 hin gegründete Nationalpark, der im Terai liegt, wurde im Jahre 1984 zum UNESCO-Welterbe erklärt. Bereits zuvor war das Gebiet als königliches Jagdrevier zwischen 1846 und 1951 geschützt. Im Jahr 1963 wurde ein kleinerer Bereich südlich des Flusses Rapti als Nashorn-Schutzgebiet ausgewiesen; dieses wurde später in den Nationalpark integriert. Die nördliche Grenze des Chitwan bilden die Flüsse Narayani (auch Kali Gandaki genannt) und Rapti, im Süden begrenzen die Flüsse Pachnand und Reu sowie eine Forststraße den Park. Östlich schließt sich das angrenzende Parsa Wildlife-Reservat an.
Der Chitwan ist Lebensraum für zahlreiche Tiere, es wurden über 40 Säugetierarten und 489 Vogelarten gezählt. Im Chitwan bestand bis zu ihrer Wiederansiedlung im Royal Bardia National Park im Jahre 1986
die letzte nepalesische Population von Panzernashörnern. Diese ist von geschätzten 300 Tieren im Jahr 1975 auf 375-400 im Jahre 1989 angewachsen. Auch Königstiger leben im Park. Der Bestand, der zunächst
von geschätzten 25 Tieren 1974 auf 70 bis 110 bis 1980 angewachsen war, ist jedoch 1990 eingebrochen, als die Hälfte der ansässigen Tiger sowie zwei Drittel der Jungtiere während des Monsun verschwanden.
Weitere bedrohte Tierarten, die im Chitwan National Park leben, sind der weit verbreitete Leopard, der Rothund und der Lippenbär. Der Bestand der Gangesdelfine ist nicht gesichert; 1980 wurden sieben ge-
zählt, 1990 keiner – möglicherweise ist die Population in Folge eines an der Indischen Grenze gebauten Dammes zurückgegangen. Zu den 19 Schlangenarten, die im Park zu finden sind, gehören die Königskobra
und der Tigerpython. Der Bestand der Sumpfkrokodile ist erheblich geschrumpft: waren es 1978 noch mindestens 200 Tiere, so blieben 1986/88 nur noch 70. Des weiteren kommen Gangesgaviale vor. Im Park
wurden 113 Fischarten gezählt.
Im Gebiet des Nationalparks lebten 1980 etwa 260.000 Menschen in 320 Siedlungen. Ursprünglich von den indigenen Tharus bewohnt, zogen seit der Ausrottung der Malaria 1950 zahlreiche Siedler aus den Hügeln hinzu. Auf dem Parkgelände finden sich zwei hinduistische Stätten von großer religiöser Bedeutung für die Region, aber auch für indische Besucher. Der Chitwan National Park ist eine der größten Touristenattraktionen Nepals.

Donnerstag, den 28. Mai 2009
Um kurz nach 5.30 Uhr waren wir bei unserer Elefanten-Einstiegstelle. Wieder warteten unsere Elefanten und es ging los, in der Hoffnung, dass keiner raus fällt oder ähnliches.
Wir sahen wieder Panzernashörner, Affen, Schweine, Krokodile, Hirsche und viele verschiedene Vogelarten. Leider lief uns kein Tiger über den Weg. Nach unserer Rückkehr gab es erst mal ein kräftiges Frühstück, denn danach warteten schon zwei Ochsenkarren, die uns in das nächste Dorf der Tharus bringen sollten. Nach einer halben Stunde Holperpiste kamen wir klitsch nass geschwitzt dort an. Es war
kurz vor 11.00 Uhr und die Sonne stach kräftig nach unten.
Viele freuten sich schon auf die Elefantendusche, die für heute Nachmittag angesagt war. Es war wirklich ein großer Spaß für jung und alt. Ebenso konnten wir ein Elefantenbad miterleben. Man kann sich gar nicht vorstellen, dass so ein großes Tier, so ruhig liegen bleiben kann und das einseifen genießt.
Kaum geduscht, ging es dann nach einer kurzen Pause weiter zu einer Kanufahrt auf dem See. Es sah alles sehr wacklig aus und unser Kanu hatte ein Leck. Ehrlich gesagt hoffte ich nur, dass wir nicht kentern, denn die Flussbrühe sah nicht so vertrauenserweckend aus. Zumal hin und wieder die Knödel der Elefanten an uns vorbeischwammen (wenn sie wissen was ich meine). Nach ca. einer halben Stunde kamen wir an einer Krokodilzuchtfarm (dient nur der Arterhaltung) an und von dort aus machten wir uns dann zu Fuß quer durch den Busch auf den Rückweg zu unserer Lodge. Der Führer gab uns noch ein paar Infos wie wir uns zu verhalten hätten, wenn Gefahr auf uns zukäme (daran will ich erst gar nicht mal denken). Oberstes Gebot: „STILL SEIN!!!“ Irgendwie war es teilweise schon etwas mulmig, denn wir liefen an einem Fluss vorbei, wo gerade ein Panzernashorn trank, ganz zu schweigen, was noch in so einem hohen Elefantengras alles liegen kann. Na ja, es sollte ja auch etwas Spannung dabei sein. Die Kinder waren jedenfalls 1 ½ Stunden mucksmäuschen still. Die Erwachsenen natürlich auch.
Abends hatten wir eine Tanzvorführung der Tharus und in der Nacht war solch ein Unwetter, dass ich dachte das Dach unserer Hütte fliegt davon. Es hat so gestürmt, gedonnert und geblitzt, wie ich es noch nie erlebt habe. Die einzige die mal davon wieder nichts mitgekriegt hat, war Malika. Wenn sie schläft, dann schläft sie. Egal was gerade los ist. Für mich bewundernswert, denn von solch einem Schlaf kann ich nur träumen.

Freitag, den 29. Mai 2009

Heute mussten wir wieder um 6.00 Uhr aufstehen, denn es ging mit unserem roten Bus weiter nach Pokhara. Vorher gab es jedoch noch eine Informationen über die Lebensweise der Elefanten, was sehr interessant war. Einer unserer Reiseteilnehmer flog heute zurück nach Kathmandu, da er morgen wieder nach Deutschland zurück fliegen muss. Auch Manfred blieb ja in Kathmandu, da es noch einiges wegen dem Bau zu besprechen gab und da auch er morgen nach Deutschland zurückfliegt. Somit gab es noch eine kurze Verabschiedung am Bus und dann ging es los.

Die Fahrt dauerte ca. 5 Stunden und man sah auf der Strecke viele abgestürzte LKW’s, die einfach zu überladen waren oder zu schnell in die Kurven fuhren. Die Strecke hat sich jedoch seit 2004 wesentlich verbessert. Damals brauchten wir ca. 12 Stunden von Kathmandu nach Pokhara.
Pokhara ist eine Stadt in Nepal ca. 200 km westlich von Kathmandu, ziemlich genau im geografischen Mittelpunkt des Landes. Im Süden grenzt die Stadt an den Phewa-See (4,4 km², knapp 800m ü. NN, zweitgrößter See Nepals), im Norden an den südlichen Fuß des Annapurna Massives bei ca. 1000 m ü. NN. Mit 190.000 Einwohnern (2005) ist Pokhara die drittgrößte Stadt des Landes. Sie ist Hauptstadt des Kaski Distriktes, der Gandaki Zone und der Western Development Region.
Das Pokharatal entstand durch eine Aufweitung des Setitales, dessen nordwestliches Ende die Stadt einnimmt. Der Talboden ist relativ flach und sehr fruchtbar. In ihn haben sich der Seti Fluss und die zahlreichen Seitenflüsse tiefe Schluchten eingegraben, die nur aus der Luft oder von Aussichtspunkten sichtbar sind. Im Pokharatal gibt es eine weitere Stadt, die sich erst in jüngerer Zeit als Vorort von Pokhara entwickelt hat: Lekhnath. Sie ist allerdings relativ weit verstreut und hat kein eigentliches Zentrum.
Vom südlichen Stadtrand und von den umliegenden Bergen bietet sich eine außergewöhnliche Aussicht auf den nahen Himalaja-Hauptkamm mit den drei Achttausendern (Dhaulagiri, Annapurna, Manaslu), sowie zu dem zum Annapurnamassiv gehörenden „Matterhorn des Himalaja“, den beeindruckenden Machapuchhre (Fischschwanz) mit knapp 7000 m. Diesen Namen hat der Berg wegen seiner kleinen Doppelspitze, die allerdings nicht von der Stadt aus zu erkennen ist.

Der Fewa See wurde durch Aufstauung etwas vergrößert und ist durch den hohen Sedimentgehalt der Zuflüsse stark von Verlandung bedroht. Das Stauwehr dient einem kleinen Wasserkraftwerk zur Stromerzeugung, das sich in der fast 100 m tiefer liegenden Seitenschlucht der Seti südlich des Sees befindet. Außerdem wird vom See Wasser zur landwirtschaftlichen Bewässerung im Pokharatal abgeleitet. Im See wird auch Fischzucht betrieben. In der Nähe des Damms und am See befinden sich die meisten Hotels und Touristenunterkünfte.

Im Pokharatal unweit der Stadt gibt es eine ganze Reihe weiterer Seen, einige davon stark oder fast völlig verlandet. Die bekannteren größeren Seen sind der Begnas und der Rupakot, etwa 10 km östlich vom Zentrum der Stadt. Auch im Begnas wird in größerem Umfang Fischzucht betrieben. Keiner der Seen ist zum Baden geeignet, zumal es keine Strände oder geeignete Zugangsmöglichkeiten gibt. Es ist jedoch möglich, Ruderboote zu mieten.

Geschichte:
Vor dem chinesischen Einmarsch in Tibet war Pokhara ein wichtiger Umschlagsort im Handel zwischen Tibet und Indien. Bis Ende der 60er Jahre des vergangenen Jahrhunderts war die Stadt nur zu Fuß erreichbar und noch geheimnisumwobener als Kathmandu. Die erste Straßenverbindung wurde 1968 fertiggestellt. Danach entwickelte sich die Stadt, die zwischen Sarangkot und Seti eingekeilt war, in Richtung See, wo ein Touristengebiet entstand, und über den Seti nach Osten. Heute hat sie eine Ausdehnung von über 8 km in Nord-Süd-Richtung und ca. 6 km von Ost nach West. Unser Hotel ist sehr schön und wir hatten wirklich Glück mit dem Wetter. Außer dem Sturm in der letzten Nacht wurden wir vom Regen verschont. Den Nachmittag und Abend gestaltete jeder nach belieben. Einige gingen ins Schwimmbad andere in die Stadt und einige machten eine Bootsfahrt auf dem Fewa See. Leider hatten vier Personen Pech mit ihrem Boot, denn die Sitzbänke waren vorher rot gestrichen worden und noch nicht ganz trocken.

 

Samstag, den 30. Mai 2009
Gegen 9.30 Uhr brachen wir heute zu einer kleinen Wanderung, zu einem Tempel, an einem etwas höher gelegenen Berg an. Der Marsch sollte ca. 3 Stunden dauern. Dies war nicht das Problem, doch als wir starteten, wussten wir noch nicht, wie viele Blutekel uns im Wald erwarten würden. Als Vijay das sagte, nahm 15 ich ihn nicht ernst, denn ich dachte er macht Witze. Blutekel im Wald, so ein Quatsch! Die gibt es schließlich nur im Wasser bzw. stillen Gewässern. Es war im wahrsten Sinne des Wortes eklig und ich bin noch nie so zügig einen Berg hinaufgestiegen. Kaum stand man, machten diese blöden Viecher Saltos an den Schuhen hoch. Unfassbar war, dass die Einheimischen in Flip-Flops den Berg hoch liefen. Vijay meinte, wir hätten ja noch Glück, da es nicht geregnet hätte wären es nicht so viele. Jedenfalls hatten es diese kleinen Tierchen es auf mich abgesehen. Vijay sagte noch, man soll sich die Schuhe mit Beifuß einreiben. Am Wegrand wuchs welches und ich band mir sogar noch Beifußsträußchen an die Schnürsenkel. Es hat nichts genützt. Vielleicht hat er es mit einem anderen Kraut verwechselt und die mochten es sogar besonders gern.
Nachmittags fuhren wir dann noch zu einem kleinen Wasserfall und zu einer Tropfsteinhöhle. Malika und ich gingen dann jedoch separate Wege, da wir noch einige Einkäufe erledigen mussten. Der Abend wurde wieder von jedem individuell gestaltet.

Sonntag, den 31. Mai 2009
Um 10.00 Uhr verließen wir das Hotel, denn unser Flug zurück nach Katmandu ging um 12.00 Uhr. Es lief alles reibungslos und der Nachmittag war zu freien Verfügung.
Vijay und ich hatten noch einen Termin mit der Lehrerin von der Blindenschule Patan, mussten zur Bank um ein neues Scheckheft ausstellen zu lassen, danach fuhr ich nochmals ins Bal Mandir um die restlichen Bilder der Kinder zu machen, zum Supermarkt um Einkäufe zu erledigen und am Abend trafen wir Familienmitglieder von Malika, denn es kam ihre Schwester, die sie seit 7-8 Jahren nicht gesehen hatte. Anschließend um 0.30 Uhr schloss ich dann meinen Laptop, da ich bis dahin noch den Reisebericht weiter geschrieben habe. Somit ging wieder ein Tag zu Ende und ich fragte mich, wo die Zeit hinrennt. Morgen ist der vorletzte Tag der Gruppe und man munkelte leider, dass morgen ein Streiktag wäre und wir nicht aus dem Haus könnten. Das wäre sehr schlecht, denn wir müssen noch nach Pashupatinath, Bodnath und Lubbu.

Montag, den 1. Juni 2009
Leider hat sich das Gerücht bewahrheitet. Heute ist Streik und keiner darf auf die Straße bzw. sollte es meiden. Somit saßen wir alle am Pool mit dem Ergebnis, dass einige sich ganz schön den „Pelz“ verbrannt haben. Noch nie in meinem Leben hatte ich einen solchen Sonnenbrand.

Dienstag, den 2. Juni 2009
Heute ist der Abreisetag der Gruppe und normalerweise bis zum späten Nachmittag zur freien Verfügung. Da wir jedoch gestern ans Hotel gefesselt waren, wollen wir heute doch noch wenigstens nach Pashupatinath und nach Bodnath. Zur Don Bosco Schul nach Lubbhu werden wir es leider nicht mehr schaffen. Somit werde ich morgen alleine hinfahren. Pashupatinath ist eine der wichtigsten Tempelstätten des Hinduismus. Hier wird Shiva als Pashupati (Herr der Tiere) verehrt. Die Tempelanlage liegt am heiligen Fluss Bagmati, etwa sechs Kilometer östlich von Kathmandu. Der eigentliche Tempel ist nur für Hindus zugänglich, der äußere Tempelbezirk darf hingegen von jedermann betreten werden. Es wird vermutet, dass hier schon in vorchristlicher Zeit eine heilige Stätte bestand. Der Pashupati-Tempel wurde erstmals im 5. Jahrhundert errichtet und dann unter der 16 Malla-Dynastie erneuert, er bildet eine Pagode mit zwei Dachebenen, die mit vergoldetem Kupfer bedeckt sind. Die vier Eingangstüren sind mit Silberplatten bekleidet. Im Inneren des Tempels befindet sich eine Statue von Shiva, die etwa 1,80 Meter hoch ist und einen Durchmesser von etwa 1,10 Meter hat. Sie darf lediglich von vier Priestern berührt werden, die immer aus dem Süden Indiens stammen müssen. Für viele Shivaiten gehört der Tempel zu den wichtigsten Verehrungsstätten Shivas, den Jyotirlingas. Tausende von Hindus, die von weither anreisen, feiern hier jedes Jahr im Frühjahr das Fest Shivaratri. Der Bagmati teilt die Anlage in zwei große Bereiche. Am linken Ufer des Bagmati liegen der Pashupatinath-Tempel und die Verbrennungsstätten, die Arya Ghats (Verbrennungsstätten der höheren Kasten) und die Surya Ghats (Verbrennungsstätten der niederen Kasten). Dieser Ort hat für viele Gläubige als Platz für die ‚letzten Riten‘ besondere Bedeutung, es gilt als erstrebenswert, seine Leiche hier verbrennen zu lassen. Die meist in gelbe Tücher gehüllte Leiche wird zu den Verbrennungsstätten getragen, wo ein Scheiterhaufen errichtet wird.
Vor der Verbrennung bespritzt man die Leiche mit dem Wasser des heiligen Flusses oder wäscht die Füße im Wasser. Die Leiche wird dann von oben mit feuchtem Stroh bedeckt. Wenn die Familie es sich leisten kann, verwendet man zur Verbrennung neben normalem Holz zusätzlich das kostbare, duftende Sandelholz. Der älteste Sohn umschreitet dann den Scheiterhaufen fünfmal im Uhrzeigersinn, entsprechend der heiligen Zahl fünf, die im Hinduismus die fünf Elemente Erde, Wasser, Feuer, Wind und Akasha, den Äther, repräsentiert. Danach zündet er (ersatzweise die älteste Tochter oder ein Priester) mit einem mit Butter getränkten Strohbüschel den Scheiterhaufen an, das er dazu in den Mund des Toten steckt. Die Beine des Toten stehen zunächst etwas über den Scheiterhaufen hinaus und werden dann bei fortschreitender Verbrennung auf den Holzstapel geklappt. Nach etwa vier Stunden ist die Leiche zu Asche verbrannt, die in den Fluss geschüttet wird. Das Heiligtum wurde mit den anderen Sehenswürdigkeiten des Kathmandutals als Weltkulturerbe der UNESCO klassifiziert.

Bodnath ist ein Vorort im Nordosten von Kathmandu. Bekannt ist Bodnath wegen des großen Stupa, der seit Jahrhunderten eines der bedeutendsten Ziele buddhistischer Pilger aus Nepal und den umliegenden Regionen des Himalaya ist. Die Gründung geht zurück auf die Licchavi im 5. Jahrh. nach Christus. Mit einer Höhe von 36 m gehört der Stupa zu den größten seiner Art. Buddhisten finden sich vor allem im Morgengrauen und zur Abenddämmerung bei dem Bauwerk ein, um es im Uhrzeigersinn zu umrunden. In Vollmondnächten werden zigtausende Butterlämpchen auf den Terrassen, welche den Stupa im Grundriss einen Mandalas umgeben, entzündet. Ein mal pro Jahr wird der halbkugelförmige Bau neu geweißt und zum Neujahrsfest Losar werden die safranfarbenen Bögen erneuert. In Bodnath trennten sich unsere Wege und Malika und ich fuhren mit zwei anderen Reiseteilnehmern zurück ins Hotel. Der Rest der Gruppe blieb bis zum Lunch in Bodnath und kam am Nachmittag zurück. Nachdem alle ihre Koffer gepackt hatten, wurden Sie dann von Vijay zum Flughafen gefahren.
Es waren 10 ereignisreiche, spannende und vielleicht auch für den einen oder anderen anstrengende Tage in Nepal. Doch keiner hatte es bereut diese Reise zu unternommen zu haben, um das Land, die Menschen und unsere Arbeit vor Ort kennenzulernen. Eine Familie wird noch, so wie Malika und ich, verlängern und morgen habe ich dann auch schon wieder ein volles Programm.

Mittwoch, den 3. Juni 2009
Um 9.00 Uhr bin ich schon in das Karuna Bhawan gefahren um die Patengelder zu bezahlen und um noch einiges wegen dem Karuna Kinderhaus zu besprechen. Auch haben einige Kinder die Schulen gewechselt und ich habe mir die Zeugniskopien und die Grußkarten für einige Pateneltern geben lassen.
Anschließen fuhr ich mit Vijay und Malika zur Don Bosco School nach Lubbhu. Hier gaben wir ja die Zusage, dass wir die Schuleinrichtung für die Erweiterung von 500 auf 1.200 Schüler bezahlen werden. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 45.000 EUR. Auch hier macht der Baufortschritt gute Fortschritte und man plant im Spätsommer die Einweihung. Viele der Möbelstücke sind bereits gefertigt worden. Nebenstehend ein Fotos, wie die Stühle und Bänke künftig aussehen werden.
Im Anschluss an die Besichtung des Neubaues waren wir bei Pater Vincent zum Mittagessen eingeladen. Vorher hatten wir aber noch einiges zu besprechen, was mit einem unserer Patenkinder passieren soll, denn der Junge hat nun das SLC (School Leaving Certificate) bestanden und wir haben vor, dass es das 10 + 2 (eine Art Abitur) macht. Nun müssen wir die passende Schule finden. Der Koch kochte für mich extra das Yakfruchtgemüse, welches mir so gut schmeckt.

Von dort aus ging es dann weiter nach Gongabu in ein kleines Kinderheim. Hier hatte ich für eine Bekannte aus Deutschland die Patenpost zu übergeben. Es ist ein kleines Kinderheim mit 14 Kindern, welches einen ausgesprochen guten Eindruck gemacht hat. Nachdem wir die Post verteilt hatten und auch das Obst, welches wir vorher besorgt hatten, machten wir uns wieder auf den Weg in das Hotel, denn um 19.00 Uhr waren wir zum Essen verabredet. Bis um kurz vor Mitternacht schrieb ich dann noch an meinen Berichten und fiel dann todmüde ins Bett.

 

Donnerstag, den 4. Juni 2009
Um 9.00 Uhr hatte ich heute eine Verabredung mit einer Dame vom Deutschen Entwicklung Dienst (DED). Beinahe hätte ich doch glatt den Termin verpasst, denn ich hatte auf meiner Uhr den 3.6.2009. Das wäre
echt peinlich gewesen. Aber Gott sei Dank, waren wir sehr früh beim Frühstück und alles hat geklappt. Man sucht über den DED Volontärstellen für Jungendliche und wir sprachen über verschiedene Heime, bei denen man es versuchen könnte, die Jungendlichen unterzubringen. Auch unser Karuna Kinderhaus wird künftig Volontärstellen vergeben. Räume sind bereits dafür vorgesehen. Um 12.00 Uhr traf ich mich mit Vijay im Hotel, da die Patenschaftsgebühr noch für ein Kind bezahlt werden musste. Das Mädchen kam mit ihrer Mutter ins Hotel und brachte ihr Zeugnis mit. Es ist mustergültig, obwohl das Mädchen schon eine Klasse übersprungen hat, steht sie wieder auf Rang 1 in der Klasse. Ohne Unterstützung könnte das Mädchen nicht in die Schule gehen.
Im Anschluss sprachen wir mit unserem Patenjungen, welches das SLC bestanden hat, wie es nun weitergehen soll. Das Problem ist, dass er sich beim Fußballspielen den Finger verstaucht oder angebrochen hat und nichts sagte. Das war vor 10 Monaten. Mittlerweile ist der rechte Mittelfingerknochen so dick, dass er das Gelenk kaum noch bewegen kann. Wir waren mit ihm bei verschiedenen Ärzten und Krankenhäuser. Es geht wohl nicht ohne Operation. Denn wenn wir nichts machen, wird der Finger sein Leben lang steif bleiben. Wir haben ihm deutlich gesagt, dass es nicht so klug war, nichts zu sagen, denn die Kosten für die Operation sind nun erheblich und früher hätte man es ggf. mit einem Gips hinbekommen. Ein Arzt meinte sogar, man müsste eine Knochenverpflanzung von der Hüfte vornehmen. Derzeit holen wir uns eine zweite Meinung in einem anderen Krankenhaus ein.
Gegen 15.00 Uhr fuhren wir dann in das Heim von CFO um ebenfalls Patenpost zu überbringen, die Gelder zu bezahlen, Obst zu verteilen und um die Bilder von den Kindern zu machen.
Unser Abendessen nahmen wir diesmal im Annapurna Cafe ein und ich bestellte mir eine Pizza, auf die ich schon seit Tagen Appetit hatte.

 

Freitag, den 5 Juni 2009
Heute steht nicht so viel an. Am Vormittag packte ich unsere Koffer schon mal vorläufig, denn morgen ist Abreisetag und ich werde nicht viel Zeit haben, da morgen noch die Momoparty im Bal Mandir ansteht. Anschließend verbrachte ich wieder einige Zeit am Laptop und am Nachmittag fuhren wir nochmals kurz ins Karuna Bhawan, damit Malika sich von ihrer Schwester verabschieden kann. Die Kinder warteten schon und fragten wann wir wiederkommen. Nachdem ich sagte an Weihnachten, fingen die Augen an zu leuchten und alle fragten fast gleichzeitig, ob wir dann wieder eine Weihnachtsfeier machen würden. Wie man sieht haben die Kinder die letzte Weihnachten gut abgespeichert.
Zum Abendessen waren wir dann mit der Familie die auch verlängert hat, in einem französischem Restaurant zum Essen. Es war köstlich. Immer wenn wir in Nepal sind gehen wir da einmal hin, denn dort gibt es die allerbeste „Zwiebelsuppe“ und wunderbares französisches Weißbrot. Und das alles in Nepal!

Samstag, den 6. Juni 2009
Heute begann um 12.00 Uhr die Momo-Party für 194 Kinder im Bal Mandir. Leider konnten nicht alle unsere Kinder aus den entlegenen Heimen dabei sein, da die Straßen wegen dem Vormonsun schlecht befahr sind. Man übergab uns jedoch von den meisten Kindern Fotos, damit wir diese an die Paten weitergeben können. Großteils leben nur die Jungs in den Außenheimen. Wie immer war es eine große Aufregung bei den Kindern. Alle hatten sich wieder die besten Klamotten aus ihren Schränken geholt und die größeren Mädchen waren gut gestylt.
Auch die Organisation im Heim selbst hat gut geklappt. Die Kinder standen in kleineren Gruppen vor dem Speisesaal und so kam einer nach dem anderen an die Reihe und im Speisesaal selbst ist nicht das
Chaos ausgebrochen. Diesmal hatten wir anstatt gebratenen Nudeln nun Pommes machen lassen und selbst verständlich gab es auch genug Softgetränke und Obst für die Kinder. Selbstverständlich natürlich auch Gemüse und Chickenmomos. Es waren ungefähr 1.800 Momos (gefüllte Teigtaschen). Das Essen war köstlich. Dem Nangloo-Restaurant, welches wieder das Catering übernommen hatte, muss man hierfür wiedermal ein Lob aussprechen.
Um 17.00 Uhr fuhren wir dann alle gemeinsam zum Flughafen und warteten auf unseren Abflug. Beinahe wäre ich wieder nicht in die Maschine gekommen, da man meine Buchung wie auch schon in Frankfurt nicht richtig eingegeben hatte. Somit stand ich eine Stunde am Schalter und wurde von Minute zu Minute nervöser, denn schließlich kann Malika ja nicht alleine zurück fliegen. Aber Gott sei Dank hat dann alles nach vielem hin und her noch geklappt.

Sonntag, den 7. Juni 2009
Mit einer kleinen Verspätung kamen wir dann gegen 6.40 Uhr in Frankfurt an. Wieder ging eine ereignisreiche und mit vielen neuen Erkenntnissen und Informationen gespickte Reise zu Ende.
In den nächsten Monaten werden wir wieder regelmäßig über die neusten Entwicklungen bezüglich unseres Kinderheimes „Karuna Kinderhaus“ berichten.

Wir möchten uns auch diesmal auf diesem Wege auch im Namen der Kinder wieder recht herzlich bei allen Paten und Geldgebern bedanken und hoffen, dass diese – diesmal etwas größere – Lektüre Ihnen wieder etwas über die Situation der Kinder und die Lage in Nepal und unsere Aktivitäten vermitteln konnte.

An dieser Stelle möchten wir es auch nicht versäumen, uns recht herzlich wieder bei unseren nepalesischen Freunden Arun Regmi, Vijay Vaidya und ihren Familien zu bedanken, die uns immer wieder mit großem Engagement vor Ort unterstützen.

 

Mit einem herzlichen NAMASTE und Danke für Ihre Unterstützung!

Martina und Manfred Brenneisen

Unsere nächste Reise ist für Dezember 2009 geplant.

Wir freuen uns, wenn Sie Future for Nepal’s Children e.V. weiterempfehlen.