Reisebericht 20. April 2011 bis 1. Mai 2011

von Martina und Manfred Brenneisen

 

Liebe Unterstützer von Funech, liebe Sponsoren,

dieses Mal fliegen zum zweiten Mal einige Sponsoren und Pateneltern mit nach Nepal, worüber wir uns besonders freuen. Wir sind eine kleine Gruppe von insgesamt 18 Personen. Da wir auch die Sehenswürdigkeiten des Landes – wie beim letzen Mal – gezeigt haben, werden wir nur sehr kurz über die Sehenswürdigkeiten berichten. Wer genaueres über diese nachlesen möchte (siehe unseren Bericht vom Mai 2009).

Beginnen wollen wir mit dem allgemeinen Teil:
Nachdem unser Abflugtermin Wochen vorher mehrfach hin und her verschoben wurde, sind wir dann doch am 20.4.2011 mit der Oman Air pünktlich um 14.30 Uhr gestartet. Leider hatten wir bei der Landung jedoch 2 Stunden Verspätung, da es in Kathmandu heftig regnete und wir somit in Muscat nicht pünktlich abfliegen konnten. Da wir nun diesmal mehrere Personen waren, mussten wir dies natürlich ausnutzen und alles was in unserem „Nepalkeller“ zu Hause stand musste mit. Insgesamt 205 kg ohne Handgepäck. Unser Taxiunternehmen, welches mittlerweile immer mit einem Minibus kommt, lächelte schon, als er die vielen Gepäckstücke sah. Insgesamt 14 Gepäckstücke. Glücklicherweise haben wir alles, durch Aufteilung auf verschiedene Personen, mitbekommen und somit ist auch schon ein Großteil der Weihnachtsgeschenke für dieses Jahr in Nepal.
In Nepal wurden wir am Flughafen mit einem tollen Plakat begrüßt und es ging dann direkt weiter zum Hotel Himalaya. Glücklicherweise waren bedingt durch unsere Verspätung alle Zimmer bereits bezugsfertig und die Koffer konnten ausgepackt werden. Ich (Martina) fuhr direkt nach dem Eintreffen im Hotel weiter in das „Karuna Kinderhaus“ um die Koffer / Taschen hinzubringen. Die Kinder waren sehr neugierig, was da wohl alles so drin sei ☺

Um Ihnen einen komprimierten Eindruck zu geben, schreiben wir Ihnen in Kurzform unsere Besichtigungen nieder. Bei dem einen oder anderen Teil werden wir später noch genauer darauf eingehen.

Jedem Reiseteilnehmer hat es sehr gut in Nepal gefallen, jedoch war auch die Armut, der Müll auf den Straßen und ein Tag Generalstreik ein Schock. Ja, das Leben ist doch komplett anders als bei uns. Derzeit gibt es 14-16 Stunden kein Strom, kein Benzin bzw. manchmal nur 10 Liter und die Autos stehen bis zu 5 Stunden in einer Schlange bis sie dran kommen. Bei uns wäre das unvorstellbar. Wir sagen immer: „Wir jammern hier in Deutschland auf einem sehr hohen Niveau“.

Besichtigt haben wir nun:

Buddhistische Tempelanlage Swayambunath:
Die dortige Stupa gilt als größtes Heiligtum der newarischen Buddhisten und liegt auf einem aussichtsreichen Hügel über dem Kathmandu-Tal. ca. 365 Pilgerstufen führen vom Fuß des „Affentempels“ zur vergoldeten Stupa, die von zahlreichen umliegenden Gedenkschreinen und Tempeln umgeben ist.

Historische Altstadt von Kathmandu,
eine der drei ehemaligen Königsstädte der Malla-Zeit und Weltkulturerbe sowie Thamel das Touristenzentrum

Hinduistische Verbrennungstätte in Pashupatinath am Bagmati Fluss.
Von den gegenüberliegenden Terrassen hat man einen beeindruckenden Ausblick auf das Stadtviertel und den bedeutenden Paschupatinath Tempel mit seinen goldenen Dächern. Die wichtigsten Tempel sind für Nicht-Hindus gesperrt.

Bodnath:
Besichtigung der buddhistischen Tempelanlage mit der riesigen Buddha-Stupa, dem wichtigsten Heiligtum der tibetischen Flüchtlinge in Nepal. Rund um die Stupa haben sich mehrere buddhistische Klöster und Tempel angesiedelt.

Königsstadt Bhaktapur:
Die als schönste Stadt des Landes gilt. Besichtigung der historischen Altstadt, einem besonderen Juwel. Einzigartig ist ihr gut erhaltenes, in den 70er Jahren restauriertes, mittelalterliches Stadtbild. Auf dem Durbar Square schauten wir uns die Hindu-Tempel mit den bemalten Holzschnitzereien und steinernen Schutztieren und das vergoldete Eingangsportal des Königspalasts an. Danach schauten wir uns die höchste Pagode Nepals, dem fünfgeschossigen Nyatapola an. In der Nähe befindet sich das Töpferviertel und im Osten der Stadt der Dattatreya-Platz.

Altstadt von Patan:
Ebenfalls eines der großen UNESCO Weltkulturerbe im Kathmandutal. Die Königsstadt Patan gilt als die Wiege der Kunst und Zentrum der Newar-Architektur. Die wichtigsten Bauten befinden sich um den Mangal Durbar, den Mittelpunkt der Stadt, dessen Herzstück der prächtige Königspalast ist. Wir besichtigten die Pagoden, die von Statuen gekrönten Säulen, die Fassade des Königspalastes und die Innenhöfe. In den kleinen und verwinkelten Gassen entdeckten wir weitere Tempel und Klosterhöfe, wie den buddhistischen Mahabaudha („Tempel der 1000 Buddhas“) sowie die hinduistische, fünfgeschossige Kumbeshvar-Pagode.

Chitwan National Park:
Dieses Gebiet liegt ca. 180 km auf dem Landweg von Katmandu entfernt. Der Hauptanziehungspunkt von Chitwan ist der Königliche National Park (Royal Chitwan National Park). Chitwan ist eines der größten zusammenhängenden Waldgebiete in Nepal und beheimatet eine breite Vielfalt wildlebender Tiere: das großartige einhörnige Nashorn, das Faultier, den Leoparden, das Wildschwein, verschiedene Rotwildarten, den Süßwasserdelfin, das Krokodil, mehr als 350 Vogelarten und den seltenen bengalischen Tiger. Der Park ist fast 1000 qkm groß. Es gab verschiedene Dschungelaktivitäten wie z.B.: Elefantensafari, Bootsfahrt, Besichtigung eines Taru Dorfes auf dem Ochsenkarren, Elefantenduschen, Dschungelspaziergang usw.

Kinderhilfsorganisation Nepal Children Organisation Bal Mandir.
Sie ist eine regierungsnahe Kinderhilfsorganisation und betreut derzeit ca. 520 Kinder, davon ca. 200 Kinder im Bal Mandir in Kathmandu. Das Bal Mandir ist in einem alten Rana-Fürstenpalast in Naxal / Kathmandu untergebracht.

Karuna Bhawan Hospizes in Godavari:
Hier leben HIV infizierte Kinder und junge Frauen.

Kinderheim „Karuna Kinderhaus“ in Godavari:
Dieses Heim wurde durch Future for Nepal’s Children e.V. finanziert. Derzeit leben hier 28 Kinder.

Don Bosco Schule, Lubbhu:
Der katholische Orden betreibt eine sehr renommierte Nepali- und Englisch-Medium School mit Schüler und Schülerinnen, die zum Großteil aus benachteiligten Familien kommen. Hier hat Future for Nepal’s Children e.V. für 700 Kinder die Inneneinrichtung, die aus Holz gefertigt wurde, in Höhe von 45.000 EUR finanziert.

Karuna Kinderhaus:
Das größte / spannendste Ereignis für unsere Reiseteilnehmer war – so glauben wir – der Besuch im „Karuna Kinderhaus“. In der Reisegruppe hatten wir zum einen Pateneltern von unseren Kindern, die sie gerne kennenlernen wollten und zum anderen auch Sponsoren, die uns beim Bau des „Karuna Kinderhaus“ großzügig unterstützt haben. Es war schön mit anzusehen, wie aufgeregt und gespannt die Kinder auf ihre Paten waren und natürlich auch umgekehrt. Für die Kinder ist das schon ein großes Ereignis. Ebenso war es für unsere Mitreisende wichtig zu sehen, wie das „Karuna Kinderhaus“ in „Natura“ geworden ist und wie die Kinder darin leben. Die Kinder hatten ein großes Programm vorbereitet und studierten schon seit Wochen Tänze, Lieder usw. ein. Zur Begrüßung standen sie alle in zwei Reihen mit Rosen und Schals für uns und eine Dritte machte uns einen Tikka mit roter Farbe auf die Stirn. Es war atemberaubend wie schön die Kinder in ihren Kostümen aussahen. Mit der Schminke im Gesicht musste ich manchmal zweimal hinsehen um zu erkennen wer es ist.

Nach der Aufführung gab es für alle noch ein tolles Essen, denn wir hatten ein Catering bestellt. Das Größte und spannendste war jedoch für die Kinder die Preisverteilung für die besten Schulnoten.

Wir hatten ja eine Tabelle gefertigt und je nach Punktezahl bekam dann jeder ein Geschenk. In Nepal gibt es anstatt Noten, Prozentsätze. 100% ist sozusagen die Note 1.

Hier sehen Sie nochmals die Aufteilung.

  • 85% – 100% –  2-3 Tage Ferien in Pokhara oder Chitwan (natürlich in Begleitung mit einem von uns)
  • 75% – 84% Ein spezielles Geschenk: Entweder ein paar neue Schuhe, Kleidung oder etwas anderes. Das Kind darf mit mir in den Supermarkt gehen und sich etwas bis zu einem ge-
    wissen Betrag aussuchen.
  • 70% – 74% Ein Spielzeug, Puppe oder Buch
  • 60% – 69% Ein Überraschungsgeschenk, hier muss ich noch überlegen, was….

Die Größte Freude für uns war, dass 4 Kinder es schafften auf über 85 % zu kommen. U.a. die kleine Khushi, die im Dezember rund 59% hatte und damals schon meinte, dass sie mit nach Chitwan fahren würde, weil sie mit dem Elefanten reiten wollte. Sie hat es tatsächlich geschafft 88% zu bekommen. Da kann man nur sagen: „Hut ab!“

Wir haben natürlich die Gelegenheit genutzt und nahmen unsere 4 Gewinnerinnen mit nach Chitwan. Was das für eine Aufregung und Freude für die Kinder war, kann man gar nicht in Worte fassen. Begonnen hat es schon mit der Übernachtung im Hotel bei uns in Kathmandu. Manfred zog ins „Karuna Kinderhaus“, da er wegen anderen Terminen nicht mit nach Chitwan ging und ich lag mit 5 Kindern (inkl. Malika) in einem Zimmer mit 3 Betten. Wie meine Nächte waren, muss ich nicht weiter kommentieren. Die Kinder fühlten sich jedoch Puddelwohl und genossen es, sich mit heißem Wasser zu waschen, in einem weichen Bett zu liegen (jedenfalls in Kathmandu) usw.. Unser Bad sah hinterher zwar wie ein Swimmingpool aus, aber was soll’s. Man muss wissen, wenn sich Nepalis das Gesicht waschen, dann werfen sie sich regelrecht das Wasser mehrfach in das Gesicht ☺. Aber Hauptsache die Kinder hatten ihren Spaß. Unten sieht man wie so unser nächtliches Bettenlager aussah….

Unsere Fahrt nach Chitwan schafften wir in gut 6 Stunden. Nach unserer Ankunft in der Lodge ging es gleich mal mit einer Ochsenkarre in ein Taru Dorf und am Abend war eine Tanzaufführung der Tarus. Die Kinder kamen aus dem stauen gar nicht mehr raus. Die Kinder freuten sich speziell auf den nächsten Tag, denn da war das Elefantenreiten und Elefantenduschen angesagt. Da es abends etwas später wurde und wir am Morgen früh raus mussten, schlief Khushi doch tatsächlich während der Elefantensafari ein. Anscheinend hat ihr das Geschaukle gefallen und ist dadurch eingeschlafen. Spaß machte den Kindern auch das Elefantenduschen und das Schwimmen im Fluss. Was jedoch zuvor ein größerer Akt war; keiner der Kleinen wollte sich im Badeanzug / Bikini zeigen. Mit Engelszungen musste ich auf die Größeren einreden, dass sie doch wenigstens ein Bikinioberteil anziehen sollten.
Das Problem war, dass die zwei größeren keine kurzen T-Shirts mehr dabei hatten. Nachdem ich ihnen erklärt habe, dass alle Badesachen anhaben müssen, schauten Sie mich zwar merkwürdig an, aber zogen sich dann doch um. Es ist schon köstlich wie schienant die Kinder sind. Selbst die 4 Jährigen zogen sich nur hinter dem Duschvorhang aus. Nachdem ich mich dann mal vor den Kindern umzog (natürlich nicht nackt), habe ich es geschafft, dass die Kleinen sich von mir helfen ließen und auch die Größeren mal im Unterhemd aus dem Bad kamen. Immer hin….

Nach drei ereignisreichen Tagen brachte ich dann nach unserer Rückkehr in Kathmandu die Kinder wieder zurück nach Godawari. Wir sind nun sehr gespannt, wie nächstes Jahr die Noten ausfallen werden. Unsere Hoffnung ist, dass es für die anderen, die nun nicht mitfahren konnten, ein Anreiz ist, sich schulisch etwas mehr anzustrengen. Ansonsten sind alle Kinder im „Karuna Kinderhaus“ wohl auf. Drei der größeren Kinder haben das Heim verlassen. Zwei haben das SLC leider nicht geschafft. Die Eine hat auch nicht vor es zu wiederholen, sie hat derzeit nur Jungs im Kopf und meinte sie könnte tun und lassen was sie wollte. Sie dachte, das Leben geht einfach so weiter und man kann gehen und kommen wann man will. Es gibt Regeln und das kann man so auch nicht akzeptieren. Sie lebt nun bei ihrer Verwandtschaft und wir sind ziemlich sicher, dass sie ihr Verhalten schon längst bereut hat. Denn so komfortabel ist eine Lehmhütte ohne Strom und Wasser, geschweige denn Toiletten, nicht. Die andere will es wiederholen und wir versprachen, ihr die Schulgebühren nach Nachweis von Rechnungen und Zeugnissen zu finanzieren. Sie wird ebenfalls bei Verwandten leben. Die Dritte hat es bestanden und will das 10 + 2 (nepalesisches Abitur) machen. Auch sie wird künftig bei Verwandten leben und wir werden die Schulgebühren ebenfalls nach Nachweis übernehmen.

Somit haben drei Kinder das „Karuna Kinderhaus“ verlassen. Es sind jedoch drei neue Kinder dazu gekommen. Sneha 3 ½ Jahre, Dipa 5 Jahre und Sushila 13 Jahre.

Restarbeiten und offene Mängelliste im Karuna Kinderhaus:
Die Restarbeiten nehmen so langsam ein Ende. 99 Türen wurden ausgetauscht (Manfred nennt das „Karuna Kinderhaus“ nun das „99 Türen Kinderhaus“) und auch die Treppe zum Garten raus wurde gefliest und mit einem Edelstahlgeländer versehen. Ebenso wurde ein Teil der Außenmauer im unteren Bereich mit Zementputz versehen, da vom Nachbargrundstück bei Monsun sich das Wasser durch die Mauer drückte und die Gefahr bestand, dass das Fundament ausgeschwemmt wird. Die fehlenden Silikonverfugungen in der Wäscherei habe ich (Martina) nun selbst gemacht da man unserem nepalesischen Handwerker dabei nicht zuschauen kann. Somit werde ich nach und nach die fehlenden Dichtungen bei unserem nächsten Besuch ausbessern und mich auch mit den Wasserhähnen im Waschraum beschäftigen. Hier müssen weitere Schlauchaufsätze montiert werden.

 

Allgemeine Projekte:

CFO Children’s Future Organization:
Im CFO haben wir drei Patenkinder. Da das CFO aus dem gemieteten Haus raus muss (wir berichteten), haben wir zwei unserer Patenkinder in einem anderen Kinderheim untergebracht. Eigentlich sollten die Kinder schon Ende April ausgezogen sein, man hat hier jedoch eine Fristverlängerung bis Mitte Juni bekommen, da die neuen Häuser noch nicht fertig sind. Das CFO will in Dhading ein Kinderdorf nach dem Konzept der SOS –Kinderdörfer bauen. Wir drücken die Daumen, dass die Kinder nun bis Juni einziehen können.

Bal Mandir, Naxal
Im Bal Mandir wird es immer chaotischer. Obwohl wir mehrfach angekündigt hatten, dass wir mit unserer Reisegruppe das Bal Mandir besichtigen werden und ich auch ein OK aus Nepal bekam, hatte es niemand nötig, am besagten Termin da zu sein. Es war an einem Sonntag und da war in Nepal kurzfristig ein Feiertag. Somit kam auch keiner. Uns blieb nichts anderes übrig als alleine durch das Haus zu laufen. Es kam uns vor, dass kaum Zimmermütter im Heim waren, dafür um so mehr kleine Kinder. Im Babybereich, Alter 8 Tage bis 2 Jahre, sind derzeit schätzungsweise ca. 80 Kinder und im Ganzen ca. 200 Kinder im Bal Mandir untergebracht. Den Gemüsegarten hat man durch ein Beachvolleyballfeld ersetzt (jedoch ohne Netz und es spielt auch keiner) und im Garten steht ein verrosteter aufgerissener großer Blechwürfel (ca. 1,30 x 1,20 m) in den die Kinder reinkriechen. Fest steht, sollte sich ein Kind beim Ein- oder Ausstieg hier die Haut verletzen, so weiß man jetzt schon was passieren wird. In wie weit wir im Bal Mandir in Zukunft noch Unterstützung leisten werden, ist noch offen. Fakt ist, dass wir auf keinen Fall neue Kinder von dort aufnehmen werden. Es wird einfach zu wenig für die Kinder getan, obwohl hier bestimmt viele Spenden aus aller Welt ankommen.

Blindenschule:
Die Unterstützung der blinden Kindern mussten wir vorerst einstellen, da wir von der neuen Blindenschule immer noch keine aktuelle Aufstellung für konkrete Hilfsmaßnahmen erhalten haben. Wir werden bei unserem nächsten Besuch (Dezember 2011) entscheiden, wie wir weiter vorgehen werden.

Politische Situation und Allgemeines über Nepal:
Politisch ist es leider nach wie vor chaotisch. Einen Tag während unseres Aufenthaltes war mal wieder im Kathmandu-Tal ein Generalstreik und keiner durfte aus dem Haus. Wir hatten jedoch Glück, wir befanden uns zu dieser Zeit in Chitwan, Nur Manfred war davon betroffen. Derzeit gibt es so gut wie kaum Benzin. Die Menschen warten teilweise 4-5 Stunden geduldig in Kilometer langen Schlangen um Benzin kaufen zu können. Eine Katastrophe für all die Taxifahrer, die damit ihr tägliches Brot verdienen. Laut unserem Fahrer kostet zur Zeit ein Liter Benzin ca. 88 Cent. Das ist für ein Nepali ein Vermögen. Ebenso werden die Stromsperren immer länger. Derzeit sind es 14-16 Stunden täglich. Das kann man sich in Deutschland überhaupt nicht vorstellen. Auch die Lebensmittelpreise sind wieder gestiegen und von den Grundstückspreisen mal ganz zu schweigen. Bei jedem unserer Besuche sehen wir ein neues Hochhaus, welches gebaut worden ist. Vermietet oder verkauft wird jedoch kaum. Und wenn ja, dann kauft man, wartet ein paar Monate und versucht dann wieder mit Gewinn zu verkaufen. Irgendwann wird die Blase jedoch platzen, denn die Nepalis, die in Kathmandu leben, sind kaum in der Lage für ein Haus 300.000 – 400.000 EUR oder 100.000 – 150.000 EUR für eine Eigentumswohnung zu bezahlen. Absolut absurt! Nepal hat noch immer eine Übergangs-Regierung. Auch die neue Verfassung – sie sollte eigentlich bis Mai vergangenen Jahres stehen – ist noch nicht verabschiedet. In zahlreichen wichtigen Fragen herrscht noch immer Uneinigkeit. Eigentlich soll nun die Verfassung am 28. Mai 2011 verkündet werden, doch vieles deutet inzwischen darauf hin, dass auch die neue Frist ergebnislos verstreichen wird. Man rechnet bis Ende Mai mit vermehrten Generalstreiks und Protesten.

Wir möchten uns auch diesmal auf diesem Wege auch im Namen aller Kinder wieder recht herzlich bei allen Paten und Geldgebern bedanken und hoffen, dass unser Bericht Ihnen wieder etwas über die Situation der Kinder, die Lage in Nepal und unsere Aktivitäten vermitteln konnte. An dieser Stelle möchten wir es auch nicht versäumen, uns recht herzlich wieder bei unseren nepalesischen Freunden Arun und Vijay zu bedanken, die uns immer wieder mit großem Engagement vor Ort unterstützen.

Mit einem herzlichen NAMASTE und Danke für Ihre Unterstützung!

Martina und Manfred Brenneisen