Reisebericht 06.04. – 14.04.2017

Martina Brenneisen

Liebe Unterstützer von Funech, liebe Sponsoren,

nach meiner nun mittlerweile 50-zigsten Reise nach Nepal in 13 Jahren gibt es wieder Einiges zu berichten.

„Karuna Kinderhaus“
Die Kinder hatten während meines Besuches Ferien und somit hatte ich auch Zeit mit ihnen einen Teil ihrer Freizeit zu verbringen. Den Kindern im Kinderhaus geht es gut und die meisten haben auch Osterkarten für die Paten mitgegeben, die ich bereits weitergeleitet habe. Ebenso die Fotos und Zeugniskopien, sofern mir diese schon von den Schulen vorlagen.

Ich war ja nur eine Woche in Nepal und somit hatten wir fast täglich Programm und Action. Am Ankunftstag bereiteten die Kinder ein sehr schönes Begrüßungsprogramm vor und am dritten Tag machten wir mit allen Kindern einen Ausflug in 2.100 Meter Höhe. Es gibt eine neue Bergbahn in Nepal auf den Chandragiri Hill. Es war ein großer Spaß für die Kinder, denn die meisten sind noch nie Bergbahn gefahren. Da viele die Busfahrt nicht vertragen, habe ich aus Deutschland Reisetabletten mitgebracht, damit den Kindern nicht schlecht wird. Es wäre schade, wenn sie den Ausflug wegen Übelkeit nicht genießen hätten können. Wir hatten Glück, denn alle bis auf ein Kind kam ohne Erbrechen dort an. Auf der Fahrt dorthin wurde im Bus getanzt und gesungen. Oben angekommen machten wir erst mal ein schönes Gruppenfoto, denn wir hatten ein wahnsinniges Glück mit dem Wetter, und die Berge waren sehr schön zu sehen. Von der Station ging es einen kleinen Weg hinauf auf die Spitze. Dort hatten die Kinder einen sehr schön angelegten Spielplatz, der natürlich gleich in Beschlag genommen wurde. Nach dem Mittagessen, welches übrigens sehr lecker war, ging es wieder zurück zum Kinderhaus. Auf dem Weg dort hin kauften wir noch für jeden ein Eis und ließen somit den Tag ausklingen.
Was es auch noch zu berichten gibt ist, dass unsere Kinder vom „Karuna Kinderhaus“ den 1. Platz bei einem Takwando Wettkampf gegen 12 Clubs aus Nepal belegten. Wir holten 4 Gold- und 4 Silbermedaillen. Das ist SUPER!!!! Und noch besser… eines unserer großen Mädchen, Sapana, kam in die engere Auswahl und darf mit auf einen Wettkampf nach Korea. Ich bin sehr stolz, was die Kinder in dieser kurzen Zeit gelernt haben, denn sie haben ja erst ein Jahr Unterricht. Sie ging nun in ihr Dorf um die Papiere zu sammeln, damit wir einen Ausweis für sie machen können. Sie war alleine drei Tage unterwegs um in ihr Dorf zu kommen. Als sie zurück kam bedankte sie sich bei einer Ordensschwester und bei mir dafür, dass sie das Glück hätte im Kinderhaus zu leben. Dies ist für mich persönlich auch interessant, denn eigentlich müssten die Kinder sehen, wie das Umfeld von uns lebt. Aber vielleicht ist es ein Unterschied, wenn man es Hautnah mal für mehrere Tage erlebt hat.
Im Kinderhaus wurden drei neue Kinder aufgenommen. Eines kam schon als ich noch dort war. Es ist die Schwester eines Kindes, welches bereits bei uns im Hort ist. Überraschend für mich war, dass sie überhaupt nicht fremdelte. Es kam einem so vor, dass sie schon seit eh und je im Heim wohnen würde. Kurzum, sie war in zwei Tagen voll integriert. Wenn Sie diese Kinder unterstützen möchten, würden wir uns über Einzelspenden oder Übernahme einer Patenschaft sehr freuen.

Auch hatte ich während meines Aufenthaltes Geburtstag. Ich muss im sagen, es war die schönste Geburtstagsfeier die ich je hatte. Die Kinder, so kam mir anschließend zu Ohren, haben wohl schon seit einigen Wochen geprobt. Sie stellten so ein tolles Programm zusammen, ich war richtig gerührt. Es gab einen extra Kuchen und Blumen für mich. Auch die Ordensschwestern haben für mich und auch für eine andere Ordensschwester, die zwei Tage vor mit Geburtstag hatte, eine tolle Party am Abend ausgerichtet. Ich durfte den ganzen Tag nicht in die Küche kommen. Wie ich hörte waren sie den ganzen Tag nur am kochen und man kann es einfach nicht in Worte fassen, welche Herzlichkeit sie mir entgegen brachten. Kurzum es war ein Geburtstag, den ich so schnell nicht vergessen werde. Ich selbst organisierte für die Kinder Momos (gefüllte Teigtaschen mit Hähnchen und Gemüse) sowie Softdrinks. Sozusagen als meine Geburtstagsüberraschung für die Kinder, die die Momos sehr lieben.

Weiterhin ist es so, dass ein Mädchen wieder das SLC bestanden hat. Sie wird nun das nepalesische Abitur machen und dafür in das Haus in Nakkhu umziehen. Ihr Abitur will sie in Richtung Management machen.
Ein weiteres unserer Kinder ging zurück in die Familie. Der Vater hat nun eine Festanstellung gefunden und die Mutter hat ebenfalls einen kleinen Job. Sodass, der Unterhalt für die Familie gesichert ist. Ihre Schule wird sie dort beenden.

Karuna Bhawan, Nakkhu
Am zweiten Tag besuchte ich Nakkhu zur Einweihung des Computerraumes. In Nakkhu unterstützen wir 65 Kinder von sehr armen Familien, denen es nicht möglich ist, die Schulgebühren für ihre Kinder zu bezahlen. meistens sind es Kinder von Frauen, die alleinstehend sind und als Tagelöhnerinnen arbeiten. Da die Kinder nun auch mittlerweile Computerkenntnisse benötigen haben wir uns entschlossen diese Unterstützung zu leisten. Unterrichtet werden Kinder ab der 5. Klasse, Samstags, in drei Gruppen, je zwei Stunden. Die Kinder haben sich sehr herzlich für diese Unterstützung bedankt.

St. Alphonsa’s School, Simara
Nachdem ich ja nun im Dezember nicht nach Simara fliegen konnte, da der Flughafen wegen Nebel geschlossen war, starte ich meinen Flug nun dieses Mal. Das Wetter sah morgens sehr gut aus und ich dachte, heute klappt es. Nachdem wir jedoch den Flughafen erreichten hieß es, der Flug hätte Verspätung wegen Buschfeuer im Süden. Somit ging es Stunde für Stunde nach hinten. Nach fasst 6 Stunden in der Anflughalle ging es dann endlich los. Der Rückflug verlief dann leider ebenso. Man muss wissen, für je 12 Min. Flugzeit, saß ich dann 10 Std. in der Abflughalle. Der Erweiterungsbau hat bereits begonnen und macht einen sehr guten Eindruck, ebenfalls ist die dritte Etage wie ich schon berichtete, bis auf die Inneneinrichtung fertig. Alles macht einen sehr guten Eindruck. Die Schule startet nun mit der 7. Klasse und derzeit sind 530 Schüler dort untergebracht. Sehr schön ist, es sind mehr Mädchen als Jungen. Auch die schulischen Leistungen sind sehr gut. Wie ich an einer Tafel in einem Klassenzimmer sah. Wie viele Kinder nun für die erste Klasse angemeldet werden ist noch offen. Aber die Ordensschwestern gehen von ca. 60 Kindern aus. Auch hier wurde ich mit einer Geburtstagsfeier und köstlichem Essen sowie Kuchen überrascht.

Don Bosco Ausbildungszentrum in Thecho
Auch bei diesem Besuch machte ich einen Abstecher ins Institut. Derzeit ist wieder eine weitere Gruppe Schneiderinnen in der Ausbildung. Die anderen waren derzeit nicht im Institut, da Osterferien waren. Nur mit zwei Jungs aus dem Bereich der Elektrikerausbildung habe ich mich getroffen. Im Dezember sollen dann wieder die Nähmaschinen übergeben werden.

Sonstiges
Über unsere zwei Jungs außerhalb gibt es auch Neuigkeiten. Der Älteste der Forstwirtschaft studiert hat, hat einen Job bei WWF einer großen weltweiten Organisation bekommen. Er arbeitet nun in Nepalgunj im Süden von Nepal. Das Projekt dort ist auf fünf Jahre befristet und sein Vertrag wird Jahr für Jahr verlängert. Auch hat er zu einer Professorin in den USA Kontakt und wenn er Glück hat, kann er ein Stipendium bekommen und dort seinen Master machen. Das wäre natürlich toll und würde ihm weitere Wege in Nepal öffnen. Er bedankte sich vielmals für all die Unterstützung, die er durch Funech erhielt und sagte, ohne uns wäre er nie soweit gekommen. Er ist sehr, sehr dankbar für alles und meinte auch, sowie er etwas Geld gespart hat, würde er gerne einen Teil zurückgeben, damit auch ein anders Kind eine Chance im Leben hat. Das finde ich großartig von ihm. Auch war ich überrascht von seinem Gehalt. Er bekommt im Monat ca. 460 EUR. Das ist für nepalesische Verhältnisse sehr viel. Sein Bruder macht nun Ende des Jahres seine Bachelor Prüfung und ist guter Dinge, dass er mit guten Noten abschließen wird.
Ansonsten ist in Nepal zu sehen, dass sich mittlerweile wieder Touristen im Land tummeln. Nicht viele, aber immerhin. Es gab auch in dieser Zeit keine Stromsperren, es gab Benzin und auch Gaszylinder. Auch gibt es seit dem 13.04.2017 ein neues Gesetz, dass keine Hupe mehr benutzt werden darf. Wer schon einmal in Nepal war, versteht was ich damit meine… Man muss es einfach erlebt haben .
Über Weihnachten werde ich wieder nach Nepal fliegen und Ihnen dann anschließend berichten.

 

Im Namen der Kinder, der Ordensschwestern sowie den Patres möchten wir uns für Ihre bisherige Unterstützung recht herzlich bedanken.

Martina Brenneisen