Reisebericht 22.02. – 08.03.2019

Manfred Brenneisen

Liebe Unterstützer von Funech, liebe Sponsoren,

mit dem heutigen Bericht erhalten Sie meine Informationen über diese Reise mit einer Gruppe von insgesamt sieben Teilnehmern, es sind Personen die uns schon über viele Jahre nachhaltig unterstützt haben. Da die Reiseteilnehmer noch nie in Nepal waren, waren die Erlebnisse und Eindrücke besonders intensiv, ebenso auch im hohen Maß berührend.

Diese Reise, diese hatte neben dem Besuch unserer Funech-Projekte auch den Zweck, das Land und dessen Kultur kennen zu lernen. Wie sie auch nachfolgend lesen können, ist man massiv dabei die Wiederherstellung der Kulturdenkmäler nach dem schweren Erdbeben 2015 zum Abschluss zu bringen.

Zu Orientierung, der gesamte Ablauf der Reise war im Wesentlichen wie im veröffentlichten Reiseprogramm aufgeführt.

Den Bericht habe ich in zwei Blöcke gegliedert, zum einen die touristischen und kulturellen Highlights und einen Teil der sich mit unseren aktuellen Funech-Engagements befasst:

– Diesmal auch das Karuna Bhawan (Home of Compassion),
   ein Center für HIV Aids infizierte Frauen und Kinder.

– Karuna Kinderhaus, Godavari, im Kathmandu-Tal

– St.Alphona´s School, Simara ,im Terai an der indischen Grenze

– Don Bosco Institute for Engineering and Technology, Thecho, im Kathmandu Tal.

Beginnen möchte ich mit den touristischen und kulturellen Highlights:

1. Swayambhunath (UNESCO Weltkulturerbe)

Auf einen Hügel gelegen, nur wenige Kilometer Luftlinie von der Innenstadt Kathmandu entfernt, immer wieder beeindruckend und sehenswert. Ein Muss in jedem Reiseprogramm. Einige Wiederherstellungsmaßnahmen Im Tempelkomplex sind noch in der Finalisierung. Dies tut der Faszination aber keinen Abbruch. Die Affen sind nach wie vor frech und überall zu Gange – deswegen auch Affentempel genannt.

2. Durbar Square, Kathmandu, Altstadt und Touristen Bezirk Thamel

Der alte Königs-Palast und Tempel-Bezirk lässt im Wiederaufbau noch einige Verzögerungen erkennen. Ein bis zwei Jahre werden vermutlich noch vergehen bis alles wieder in alter Schönheit erstrahlt. In Thamel kann man sich nicht vorstellen, wie die tausende vom Shops für Trekking, Kunsthandwerk, Pashmina etc. eine nachhaltige Geschäftsbasis haben. Ein Gewusel wie eh und je. Ein Stopp im legendären Kathmandu Guest House ist immer zu empfehlen. Dort hatten wir auch einen kurzen Imbiss.

3. Durbar Square ,Patan , (UNESCO Weltkulturerbe)

Für die Teilnehmer und wie immer auch für mich war es etwas Besonderes diesen harmonisch gegliederten Königsbezirk der alten Malla-Könige zu besuchen. Sehr zu empfehlen ist auch der Besuch des Museumscafé, das jetzt vom  5* DWARIKA’S HOTEL gemanagt wird. Übrigens nur 20 Minuten Fußmarsch von unserem Hotel Himalaya.

4. Pashupatinath (UNESCO Weltkulturerbe)

Diese sehr alte hinduistische Tempelanlage mit Verbrennungsstätten hat für die Hindus in Nepal, und nicht nur für die, sondern für viele Tausende von Pilgern und Touristen insbesondere aus Indien einen besonderen Stellenwert. Pashupatinath sollte man zumindest einmal gesehen haben.

5. Boudhanath, (UNESCO Weltkulturerbe)

Dieses buddhistische Heiligtum mit dem riesigen Stupa (40m hoch und 100m Durchmesser) ist immer wieder eine Ruhepunkt und einen Besuch wert. Einen besonderen Reiz hat es, von einer Dachterrasse eines Restaurants den Ausblick zu genießen. Der Ursprung der Stupa liegt im 6 Jh., die jetzige Form wohl aus dem 14. Jh. Die Gebetsformel „om mani padme hum“ werden Sie nicht vergessen.

6. Bhakthapur, Durbar Square, (UNESCO Weltkulturerbe).

Von den drei alten Malla Königstädten, Patan, Kathmandu, war Bhaktapur früher die Bedeutendste. Das gesamte Innenstadtbild kann man als Gesamtkunstwerk betrachten. Der Wiederaufbau ist massiv im Gange, vieles erstrahlt schon wieder in alter Schönheit. Pure Begeisterung bei allen Teilnehmern

7. Manakamana

Diesen hinduistischen Tempel der Göttin Bhagavati besuchten wir auf der Rückfahrt von Chitwan nach Patan. Hoch hinaus mit der Seilbahn (österreichische und schweizerische Qualitätsarbeit). Tausende von Pilgern, viele mit männlichen Opfertieren wie Hähne und Ziegenböcke für die rituellen Opferungen. Dies wirkt auf uns eher befremdlich, ist aber eine jahrtausendalte Kultur. Faszinierend der Blick auf die Berge.

8. Chitwan Nationalpark (gov.np)

Früh morgens sind wir mit Buddha Airways nach Simara geflogen. Es war ein sehr kurzer Flug, eigentlich nur starten, hoch auf vielleicht 3.000-4.000 m und dann schon wieder Landeanflug. Mit dem Bus wären wir gut 5 Stunden unterwegs gewesen. Vom kleinen Airport ging es mit unserem Mini Bus, der bereits über Nacht nach Simara gefahren ist, zur St. Alphonsa‘s School (Siehe Punkt 3.). Am frühen Nachmittag ging es dann weiter in einer vierstündigen Fahrt zum Nationalpark. Für zwei Nächte sind wir nun im Safari Narayani Hotel untergebracht.
Ein Erlebnis, Elefanten- Safari durch das Vorland des Narayani-Flusses, mit den Elefanten baden gehen, Kanufahrt, Jeep-Tour durch den Dschungel. Gesehen haben wir das äußerst gefährdete Gavial-Krokodil (lange sehr schmale Schnauze), dieses haben wir einmal während der Kanufahrt im Fluss gesichtet, dann auch in der Aufzucht Station, die maßgeblich von der Frankfurter Zoologischen Gesellschaft unterstützt wird. Rhinozerosse, die großen, gefährlichen Krokodile, Pfauen beim Balztanz, nicht zu vergessen die vielen Vogelarten, Deer (Hirsche) und so weiter. Einen Tiger haben wir leider nicht zu Gesicht bekommen. Der große Nationalpark wird von der nepalesischen Armee bewacht. Wilderei wie etwa in Afrika dürfte unmöglich sein. Nach den zwei Nächten ging es auf den langen Weg zurück ins Kathmandutal zu unserem Hotel Himalaya. Wie erwähnt vorher einen Zwischenstopp in Manakamana (7).

9. Nagarkot , auf circa 2.000 m ü. M

Unser Ziel war für eine Nacht das Hotel Club Himalay Resort. In Nagarkot hatten wir eine fantastische Sicht auf die Himalaya-Bergkette mit den 7/8-Tausendern.

10. Changunarayan

Auf der Rückfahrt von Nagarkot ging er ist wieder runter nach Bhaktapur und von dort aus in circa 20 Minuten Fahrzeit zu einem Zwischenstopp nach Changunarayan. Der Ursprung dieses Denkmals soll aus Mitte des ersten Jahrtausends stammen. Sehr beeindruckend aber erstaunlich wenig Touristen, weil abseits des Stroms. Zu empfehlen wenn jemand an holzgeschnitzten Göttermasken oder perfekten handgemalten Thangka-Gemälden mit buddhistischen Motiven interessiert ist.

Nach den Natur- und Kulturdestinationen möchte ich nachfolgend auf unsere sozialen Funech- Engagements eingehen.

1. Karuna Bhawan (Home of Compassion), Godavari

Auf der Fahrt zu unserem größten Engagement, dem Karuna Kinderhaus machten wir zuerst einen Stopp in diesem HIV/Aids-Center. Im Haus wurden wir von den Jugendlichen mit sehr schönen Songs empfangen. Die Diskussion mit Ihnen war sehr beeindruckend und emotional.Das Center liegt in einem relativ großen Areal, in dem die Schwestern auch ihr Konvent haben, einer relativ große Kirche und 2-3 Gebäuden, die von den Pfarrern genutzt werden (Wohngebäude Seminargebäude etc.). Das Center kennen wir natürlich gut, da deren Jugendliche auch oft bei unseren Veranstaltungen mit unseren Kindern zusammen sind. Das Center ist praktisch vollständig von Anfang an durch das Kindermissionswerk Aachen finanziert. Wir selbst waren bislang nur sporadisch bei bestimmten Maßnahmen aktiv. Das Haus beherbergt derzeit 4 Frauen und 24 Jugendliche, die mit dem HI-Virus infiziert sind. Die Bewohner sind unter ständiger Kontrolle und die wesentlichen und sehr teuren Medikamente werden vom Staat bezahlt. Durch die gute Versorgung konnte die Gesundheitssituation stark verbessert werden und die Bewohner können fast normal am Leben teilnehmen. Es ist also durchaus möglich, eine Zukunft zu planen und auch weitgehend auf eigenen Füßen zu stehen. Durch das Kindermissionswerk Aachen werden die Kosten bis zur zwölften Klasse bezahlt. Für die weitere Ausbildung/Studium und der notwendigen Unterbringung außerhalb, fallen Kosten an, die finanziert werden müssen.

Wir sind daher von den Schwestern um Hilfe gebeten worden. Es geht im Moment um vier Jugendliche und Jahreskosten von circa 850 EUR pro Person.

Hierfür möchten wir gerne Paten suchen, die uns hierfür Unterstützung gewähren, selbstverständlich auch in Teilbeträgen oder Einzelbeiträgen.

2. Karuna Kinderhaus, Godavari

Es ist das Herzstück der Funech-Aktivitäten.

Im Kinderhaus leben 45 Mädchen von circa 4-18 Jahren, sie boten uns einen großartigen Empfang. Die Songs, Tänze und insbesondere die Taekwondo Vorführung waren eine Wucht, mir fällt keine bessere Steigerung ein. Eine große Ehre für uns war, dass Ihre Exzellenz Bischof Paul ebenfalls zur Veranstaltung kam und uns begrüßte.

Nachfolgend eine kurze Aufstellung von notwendigen Maßnahmen im Karuna Kinderhaus für die wir um Unterstützung bitten.

2.1 Für acht Kinder suchen wir noch Paten. Die Patenschafts- Beiträge liegen je nach Art der Patenschaft zwischen 315 EUR/p.a. für eine Schulpatenschaft, 905 EUR/p.a. für eine Versorgungspatenschaft und 1.375 EUR/p.a. für eine Vollpatenschaft.

2.2 Hühnerstall, hier sind div. Reparaturarbeiten notwendig und die Installation einer Wärmelampe (im Winter Minus-Grade). Geschätzte Kosten circa 1.000-1.200 EUR

2.3 Anschaffung von ca. 60 Bodenmatten für das Taekwondo- Training, Kosten circa 1.700 EUR

2.4 Im Garten am großen Kiri-Baum: Erneuerung der Rundbank aus Betongemisch (bisher Holz), wie die anderen festen Bänke und Tische  Kosten ca. 1.500 EUR

2.5  Sonstige Reparaturarbeiten wie die Ausbesserung der Erdbebenrisse etc. Kosten circa 2.000-3.000EUR

Noch ein Hinweis, das Gesamtbudget des Kinderhauses, detailliert unterlegt, liegt für 2019 bei circa 80.000 EUR (Vorjahr 75.000 EUR). Davon konnten bislang circa 50.000 EUR durch Patenschafts-Zuwendungen und der Rest durch freie Spenden finanziert werden.

Wir freuen uns, wenn aus unseren Sponsoren-Kreis oder Empfehlungen, oben stehende Maßnahmen finanziert werden können, selbstverständlich wie immer auch gerne mit kleineren Beträgen

3. Alphonsa’s School, Simara

Die im Jahr 2010 etablierte Schule, die von dem gleichen Schwestern-Orden wie das Karuna Kinderhaus gemanagt wird, hat derzeit 640 Schüler bis Klasse 9 und richtet sich an die überwiegend ärmliche Bevölkerung in der Region. Mit geringen Schulgebühren versucht man dem gerecht zu werden. Die Schule hat einen ausgezeichneten Ruf. Sie soll in einem weiteren Schritt bis 2020 auf Klasse 11 und über 1.000 Schüler erweitert werden.

Der durch Funech finanzierte Basketball-Platz wird in ca. 2 Monaten fertiggestellt sein, es fehlen noch die Masten und Basketballkörbe.

Von den Planungen sind vorgesehen:

3.1 neue Wasseraufbereitungsanlage/Brunnen, man benötigt Trinkwasserqualität. Kosten geschätzt 15.000 bis 25.000 EUR

3.2          Pre-Primary School (Vorschule für Kinder von 3½ bis 6 Jahren). In einem separaten Gebäude, dreistöckig, mit Platz für ca. 180 Kinder. Im dritten Flur mit einem Auditorium für Veranstaltungen. Der derzeitige Veranstaltungsraum im Hauptgebäude soll dann in Klassenzimmer umgebaut werden. Die Kosten sind im Moment nur grob geschätzt worden und sollen bei mindestens 50.000 EUR liegen, ich gehe eher von 80.000 EUR aus.

3.3 Weiterhin ist geplant, das Hauptgebäude um eine vierte Etage zu erweitern. Details können noch nicht vorgelegt werden.

Wir bitten um Unterstützung bezüglich der Wasseraufbereitungsanlage und der Pre-Primary School

4. Don Bosco Institute for Engineering and Technologie, Thecho

Der zweitgrößte weltweit tätige katholische Orden hat mit der Don Bosco School in Lubhu und dem Institute in Thecho bei uns einen besonderen Stellenwert.  Beide wurden schon über viele Jahre von uns unterstützt. Da auch in Nepal die Wenigsten studieren können, ist Ausbildung und Training wie zum Beispiel im Elektrohandwerk, Tailoring (Schneiderei), Kosmetik (Beautician), eine gute Möglichkeit sich eine nachhaltige Lebensgrundlage in Nepal zu schaffen.

Aus der umfangreichen Wunschliste der Patres haben wir uns ein Projekt ausgewählt:
Expenses of Tailoring and Beautician. Kosten: 7.800 EUR in 2019.
Für dieses Projekt bitten wir ebenfalls freundlicherweise um Unterstützung.

Sie sehen, die Pläne und Wünsche, die an uns herangetragen werden, sind auch zukünftig eine Herausforderung. Jedoch mit Ihrer Hilfe haben wir auch schon in der Vergangenheit beeindruckendes erreichen können.

Liebe Mitglieder, liebe Sponsoren und alle Unterstützer unseres Vereins, ich habe mich bemüht, diesen Reisebericht so kurz wie möglich zu halten. Dies war natürlich nur bedingt möglich, da die Fülle der Themen und Erlebnisse sehr umfangreich sind.

Mein Wunsch ist, dass sie erkennen:
-wir sind weiter sehr engagiert, uns für die Zukunft der Kinder Nepals einzusetzen
-wir haben Vorzeigeobjekte begleitet und werden es weiterhin tun
-Wir möchten sie motivieren mit uns nach Nepal zu kommen, denn was man mit eigenen Augen sieht kann man besser einschätzen.

Noch ein Hinweis zu den vorstehenden Spendenaufrufen. Wenn Sie ein konkretes Projekt unterstützen möchten, senden Sie uns bitte eine kurze E-Mail mit einem entsprechenden Hinweis.

Flexibler können wir jedoch mit freien, das heißt projektunabhängigen Spenden arbeiten. Das eröffnet uns die Möglichkeit projektübergreifend zu helfen.

 

Und zum guten Schluss darf ich Sie alle, nicht nur unsere Mitglieder, zu unserer nächsten Mitgliederversammlung am 07. Mai in Wiesloch einladen. Die offizielle Einladung geht in Kürze raus

Für Rückfragen stehe ich Ihnen gern unter 0160 908966-12 oder info@funech.de zur Verfügung.

Herzlichst Ihr Manfred Brenneisen

Wiesloch, 14.03.2019