Reisebericht 17.10. – 23.10.2017

Manfred Brenneisen

Liebe Unterstützer von Funech, liebe Sponsoren,

in komprimierter Form möchte ich Ihnen über meinen Besuch in Nepal berichten.

Karuna Kinderhaus:
In einem Rundgang durch alle Räume und auch Besichtigung der Außenanlage kann ich sagen, dass bis auf winzige Kleinigkeiten das Haus technisch und bezüglich der Sauberkeit absolut top dasteht. Wirklich sehr schön und gepflegt sieht auch unser Garten aus. Beachtlich ist die Größe des Kiribaums, mit einem Stammumfang von 86 cm, der als kleines Pflänzchen erst im Frühjahr 2012 gepflanzt wurde.

Alle Kinder machen einen fröhlichen Eindruck und sind ganz glücklich, wenn entweder Martina oder Manfred aus Germany zu Besuch sind. Nachstehend Bilder einiger Mädchen.

Das Taekwondo Training für die größeren Mädchen ist, wie schon mehrfach berichtet ein echter Glücksfall. Ich hatte die Gelegenheit sie zweimal beim Training zu beobachten. Das Training ist in dieser Woche von zwei größeren Mädchen, die den entsprechenden „Gürtel“ schon tragen, geleitet worden. Diese Sportart ist ungemein fördernd für die physische und auch psychische Verfassung und damit des Selbstbewusstseins der Mädchen.

Allerdings gibt es auch immer wieder Probleme, gerade mit den älteren Mädchen und so musste die 16-jährige Karuna das Haus verlassen, wegen verschiedener, absolut nicht akzeptierbarer Verfehlungen. Die vorhergehenden Verwarnungen und Ermahnungen waren fruchtlos.
Wenig erfreulich war für mich sehen zu müssen, wie weiterhin massiv in unserem unmittelbaren Umfeld gebaut wird

Weiterhin ist der Bau einer Straße auf der Ostseite unseres Grundstücks, entlang des kleinen Flüsschens Godawari anscheinend immer noch in der Planung. Diese Straße soll zu dem in ca. 10 km entfernten Hindutempel „Phulchoki“ auf einem südlich gelegenen Berg in ca. 2.700 m Höhe führen. Wenn diese Straße wirklich realisiert werden würde, wäre dies nachteilig für unser für unser Haus und wir müssten u.U. auf der Flussseite ein Teil unseres Grundstücks abgeben und die Mauer versetzen, was sehr aufwendig wäre. Als ob es in Nepal, insbesondere nach dem Erdbeben nicht andere infrastrukturelle Probleme
gäbe. Zur Erinnerung: 2013 mussten wir wegen der vorgesehenen Straßenverbreiterung auf der Westseite schon einmal unsere Grundstücksmauer versetzen. Bis heute ist, bis auf ein kurzes Stück im oberen Bereich der „Straße“, bei uns noch nichts geschehen.
Das wichtigste Geprächsthema mit den Schwestern war das Agreement vom 20.12.2007 bezüglich der damaligen Realisierung des Karuna Kinderhauses und unserer Verpflichtung für die jährlichen laufenden Kosten ab der Fertigstellung im Frühjahr 2010 aufzukommen. Das Agreement ist damals für 10 Jahre abgeschlossen worden und würde sich jetzt automatisch um weitere 10 Jahre verlängern.
Nach einer etwas längeren Diskussion haben wir uns auf ein Amendment to the Agreement of 20.12.2007 (Ergänzung) geeinigt, dass der Vertrag um weitere 5 Jahre verlängert wird und kann dann jeweils in Ein-Jahresschritten verlängert werden.

 

St. Alphonsa´s School, Simara

An einem Tag brachte mich auch ein 15-Minuten-Flug nach Simara. Mit dem Jeep wäre eine Strecke in der kürzesten Verbindung nicht unter viereinhalb Stunden zu schaffen und aufgrund der katastrophalen Straßen immer auch ein gefährliches Abenteuer. Aber fliegen kann man wetterbedingt auch nicht immer, wie auch Martina in ihrem Reisebericht von April 2017 berichtet hat. Vor Ort konnte ich mir einen Eindruck von der Bauqualität von der weitgehend fertiggestellten dritten Etage des Hauptgebäudes verschaffen. Bis auf die Qualität einiger Holzfenster, bin ich soweit zufrieden. Ebenso konnte ich den Rohbau des neuen Convents, das bis Juli 2018 fertiggestellt werden soll, in Augenschein nehmen.
Bei den Baumaßnahmen gab es einige Verzögerungen, da die ausufernde Bürokratie in Nepal dazu führt, dass die Schwestern bei fünf verschiedenen Stellen Genehmigungen einholen mussten.
Sehr schön ist der Spielplatz mit der Dino- und Elefantenrutsche und der große ebene Rasensportplatz. Wunsch der Schwestern ist die Realisierung eines Basketballplatzes, bei dem die Bodengrundstruktur bereits vorbereitet ist. Ob sich das realisieren lässt, hängt von unseren weiteren Spendenentwicklungen ab.

 

Brüder Pralhad und Prajeet

Getroffen habe ich mich auch mit unseren einzigen Jungs – heute junge Männer – und ältesten „Sponsorkindern“ (Pralhad seit 2004). Wie auch hier schon berichtet hat der ältere Pralhad sein Bachelor in Forstwirtschaft mit guten Ergebnissen absolviert und ist seit Februar in einem Einjahresvertrag bei WWF beschäftigt.
Prajeet, der Chartered Accountancy studiert hat und für seinen Bachelor auf die Examensnoten wartet, bemüht sich bereits um einen Job in verschiedenen Richtungen (Bank, Versicherungen bis hin im Regierungsbereich). Leider ist die Mutter von beiden ernsthaft krank und muss operiert werden. Insofern werden wir die finanzielle Unterstützung für die beiden in einer Übergangszeit noch weiter vornehmen. Zumindest solange bis Prajeet einen festen Job hat.

 

Sonstiges

Positiv ist zu berichten, dass man zwischenzeitlich bei den bedeutenden Weltkulturerbestätten wie z.B. in der Altstadt von Patan mit dem alten Königspalast und den verschiedenen Tempeln massiv dabei ist den
Wiederaufbau voranzutreiben. Fast als ein Wunder ist zu berichten: Auch bei meinem Besuch hatte ich nicht eine Stunde Stromausfall.
Man kann dem Land nur wünschen, dass politisch die Entwicklung in geordneten Bahnen weiterläuft und der Tourismus hoffentlich wieder deutlicher anzieht. Denn es gibt keinen Grund, dieses wunderschöne und interessante Land nicht zu besuchen.

Unser voraussichtlich nächsten Reisen:
Weihnachten 2017 Martina,
April 2018 Martina
Frühsommer 2018 Manfred.
Weihnachten 2018 Martina.

Für unsere vorgenannten Projekte suchen wir weiterhin dringend Sponsoren. Über Ihre weitere Unterstützung und vor allem Weiterempfehlung würden wir uns sehr freuen.

Bitte vermerken Sie unbedingt Ihre Anschrift auf dem Überweisungsträger im Verwendungszweck. Oder besser, senden Sie uns vorab eine E-Mail.

Im Namen der Kinder, der Ordensschwestern sowie den Patres möchten wir uns für Ihre bisherige Unterstützung recht herzlich bedanken!

Herzlichst Manfred Brenneisen

Wiesloch, Oktober